Baumschutz in der Voreifel Initiative wehrt sich gegen Fällung von Platane in Rheinbach

RHEINBACH · Eine Platane an der Rheinbacher Keramikerstraße steht der Zufahrt zum neuen Baugebiet im Weg und soll deshalb gefällt werden. Eine Bürgerinitiative will dies verhindern.

 Urte Seiffert-Schollmeyer und Winfried Weingartz wollen die Fällung der 40 Jahre alten Platane an der Keramikstraße verhindern. Foto: Saxler-Schmidt

Urte Seiffert-Schollmeyer und Winfried Weingartz wollen die Fällung der 40 Jahre alten Platane an der Keramikstraße verhindern. Foto: Saxler-Schmidt

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Insgesamt 247 Personen haben bislang eine Petition zur Rettung der letzten Platane an der Keramikerstraße am Gelände der ehemaligen Majolika-Fabrik in Rheinbach unterzeichnet. Damit dokumentieren sie, wie wichtig ihnen auch der Erhalt eines einzelnen Baumes für das Mikroklima in der Stadt ist. Auch ein einzelner Baum absorbiere Abgase der Fahrzeuge.

Das Ziel der von Joachim Schollmeyer, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, gestarteten Petition an Rat und Verwaltung der Stadt Rheinbach sind 500 Unterzeichner. Winfried Weingartz (Ratsmitglied der CDU) und Urte Seiffert-Schollmeyer (Sachkundige Bürgerin der Grünen) haben jetzt an der Platane Plakate angebracht, um die Öffentlichkeit auf die mehrheitlich im Ausschuss für Stadtentwicklung beschlossene Fällung aufmerksam zu machen und die Entfernung des Baumes zu verhindern.

Platanen können bis zu 300 Jahre alt werden

Dazu erläutern sie, dass die etwa 40 Jahre alte Platane mit einem Stammumfang von ungefähr 2,15 Metern – gemessen in einer Höhe von einem Meter – die letzte von dereinst insgesamt sieben sei. Damit sei die Platane ein relativ junger Baum, denn Platanen könnten nach Auskunft von Experten eine Lebensdauer von 100 bis 300 Jahren erreichen.

Sie soll gefällt werden, weil sie direkt an einer geplanten Erschließungsstraße aus dem Neubaugebiet auf dem ehemaligen Majolika-Gelände steht und durch ihr weiteres Wachstum „aller Voraussicht nach immense Verkehrssicherheitsprobleme“ verursachen würde. So sehen es jedenfalls die Planer des Neubaugebietes.

„Bisher war dort die Ausfahrt aus der ehemaligen Rheinbacher Majolika-Fabrik. In den Jahren, in denen sie dort steht, hat sie die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge nicht behindert“, schreiben hingegen die Initiatoren der Petition. Auch das Argument, dass im geplanten Neubaugebiet neue Bäume gepflanzt werden sollen, halten sie für nicht stichhaltig. Denn es würde Jahrzehnte dauern, bis die jungen Bäume die gleiche Wirkung für die Reinhaltung der Luft haben und als Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel dienen würden.

Als weiteren positiven Effekt des Erhalts der Platane nennen die Initiatoren eine Verkehrsberuhigung an dieser Stelle, denn dann müsste die Fahrbahn angepasst werden.

Initiative: Fällung wäre nicht mit dem Klimaschutz vereinbar

„In diesen Zeiten, wo jeder Baum einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung leistet, ist das Fällen dieser wunderbaren Platane mit ihrer ausladenden Krone an einer gut befahrenen Straße kontraproduktiv und nicht mit dem Klimaschutz vereinbar. Denn an ihrem Standort bindet sie das Kohlendioxid des Autoverkehrs sowie der Dieseltriebwagen der gegenüber verkehrenden Voreifelbahn und spendet Sauerstoff“, argumentieren sie.

Die Initiative lädt alle ein, die „der Platane helfen wollen“, sich an ihre jeweiligen Ratsvertreter in Rheinbach zu wenden und die Petition zum Erhalt der Platane zu unterzeichnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort