Tomburg-Realschule in Rheinbach In der Pause ist Füttern angesagt
RHEINBACH · Füttern, den Salzgehalt überprüfen und nach der Aquarientechnik schauen - das sind seit kurzem die Tätigkeiten, die Marius Phiesel täglich in der Schulpause ausführt. Der Neuntklässler hat die Pflege des neuen Meerwasseraquariums der Tomburg-Realschule übernommen. Zu Hause habe er Goldfische im Gartenteich, erklärt der 15-Jährige sein Interesse, das sich im Zeugnis als besonderes Engagement niederschlagen wird.
Bunte Fische sucht man im Glaskasten vergeblich. Nur eine einzige sandfarbene Sandgrundel tummelt sich zwischen den Faden- und Rotalgen, den Napfschnecken und Seeanemonen. Die beiden anderen Sandgrundeln haben den Transport von der Nordsee nicht überlebt, erläutert Bio- und Techniklehrer Christoph Köchling, der die Tiere selbst aus Holland und Frankreich geholt hatte. Der Revierfisch fühle sich aber auch alleine wohl. Der Star im Becken sei die Seedahlie - doch die hatte sich pünktlich zum Pressetermin zurückgezogen.
Marius füttert die Anemonen mit Fischstückchen mittels einer Zange, um das Wasser nicht zu verunreinigen und die komplexe Wasserchemie nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Den Salzgehalt prüft er mittels Dichtemesser - 3,5 Prozent entsprechen dem Nordseewasser. Für die richtige Temperatur von 16 Grad sorgt ein Kühler, Pumpen erzeugen die Strömung. Der Eiweißabschäumer, der Verunreinigungen entfernt, ist ein Eigenbau aus der Technikklasse von Köchling. Sieben Aquarien hat die Realschule, alle werden von Neuntklässlern betreut.
So kümmert sich Marian Dierkes um Blinde Höhlensalmler, Stefan Michel um Labyrinthfische und Kornel Winkelmann um Chinesische Rotbauchunken, die im Moment Nachwuchs haben. Finanziert wird das Projekt, das laut Konrektorin Monika Porath angewandte Technik, Biologie und Sozialverhalten vermittelt, vom Verein der Ehemaligen, Freunde und Förderer der Tomburg Realschule
Schüler und Lehrer berichten regelmäßig in einem Blog.
