Reise durch Wormersdorf "Im Land der Liebe ist es wunderschön"

RHEINBACH-WORMERSDORF · "Denn im Land der Liebe ist es wunderschön, nirgendwo kann man so schöne Mädchen sehn", heißt es im Heimatmarschgesang "Wormersdorf bleibt Wormersdorf" des Wormersdorfer Originals und Liedermachers Jakob Faßbender. Seit der Nachkriegszeit ist der kleine Ort somit, auch über seine Grenzen hinaus, als "Land der Liebe" bekannt.

 Die Wormersdorfer Ritter in ihren historischen Gewändern.

Die Wormersdorfer Ritter in ihren historischen Gewändern.

Foto: Wolfgang Henry

Mit 3186 Einwohnern ist Wormersdorf die bevölkerungsreichste von neun Rheinbacher Ortschaften. Am Fuße der sagenumwobenen Tomburgruine gelegen, befindet sich die erstmals im Jahre 831 urkundlich erwähnte Siedlung, der auch die Wohnplätze Klein-Altendorf und Ipplendorf angehören. Als Wahrzeichen des Dorfes ist die Tomburg auch heute noch ein beliebtes Ausflugsziel in der Region.

Und sie ist gewissermaßen Heimat der Tomburg Ritter. Wenn sich Jörg Schnebele und seine Vereinskollegen ihre mittelalterliche Montur samt Kettenhemd, Schwert und Schild überziehen, mutet es schon etwas geheimnisvoll an, wie in eine andere Zeit versetzt. Vor elf Jahren gründete der heutige Vorsitzende gemeinsam mit seiner Frau Claudia den Verein. Inzwischen zählt die Gruppe mehr als 90 Mitglieder und gehört zu den größten Mittelaltergruppen Deutschlands. "Auch die unmittelbare Nähe zur Tomburg macht den Verein zu etwas Besonderem", sagt Schnebele. Auf Mittelaltermärkten und Burgenfesten lassen sie die Mythen der Tomburg und das Brauchtum ihrer einstigen Bewohner auch heute noch aufleben.

Ein Stück Dorfgeschichte erzählt auch die Sankt Martinus Kirche, auch Ipplendorfer Kirche genannt, das älteste Gotteshaus des Ortes. Mindestens seit dem elften Jahrhundert existierte an dem Standort der heutigen Kirche eine hofeigene Kapelle. Das heutige Bauwerk wurde im frühen 18. Jahrhundert im barocken Stil errichtet. Die größere katholische Pfarrkirche Sankt Martin entstand erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das alltägliche Leben des Ortes bestimmen unter anderem der Kindergarten Sankt Josef, die Kindertagesstätte Sankt Maria und die Katholische Grundschule, zahlreiche Sport- und Tanzgruppen, musikalische und kulturelle Vereine sowie die Karnevalsgesellschaft Wormersdorf und die Sankt Hubertus Schützenbruderschaft, die derzeit etwa 200 Mitglieder zählt, darunter auch viele Nachwuchsschützen.

Haushaltswaren, Schreibwaren und Spielsachen gibt es bei "Handrup". In einem kleinen Lebensmittelmarkt und einer Bäckerei können Dinge des täglichen Bedarfs wie Obst, Gemüse, Brot, Käse, Wurst und Molkereiprodukte frisch eingekauft werden. "Die Grundversorgung im Dorf stimmt", bestätigt Ortsvorsteher Günter Zavelberg. Auch das Engagement und die Integration der Menschen aus den Wormersdorfer Neubaugebieten hebt Zavelberg positiv hervor.

Seit November 2011 freut sich der Sportverein (SV) Wormersdorf über einen Kunstrasenplatz. Das neue "Tomburg-Stadion" löste nach vielen Jahren den altgedienten Aschenplatz ab. Auf dem neuen Geläuf sind erste Erfolge bereits zu verzeichnen: "Neben dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga A und dem Aufstieg der B-Jugend in die Sonderstaffel in der vergangenen Saison, stellen wir in der nächsten Saison zum ersten Mal seit langer Zeit wieder alle Jugendmannschaften von der Bambini bis zur A-Jugend", freut sich Bernd Krupp, Abteilungsleiter Fußball des Vereins.

Auch Autoliebhaber kommen in Wormersdorf auf ihre Kosten. Das 17. Oldtimer-Veteranentreffen lockte kürzlich wieder viele Oldtimerbesitzer und Interessierte zum "Benzin reden" auf den Zeltplatz zwischen Wormersdorf und Rheinbach. Claus Esser, Gründer der Oldtimer- und Veteranenfreunde Wormersdorf, begrüßte an die 200 Fahrer.

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