Voreifelbahn RB23 Haltepunkt "Römerkanal" geht am Sonntag in Betrieb

RHEINBACH · Die Weichen sind gestellt: Ganz im geplanten Zeitrahmen wird der neue Haltepunkt "Römerkanal" der Voreifelbahn (RB 23) am kommenden Sonntag, 15. Dezember, zum Fahrplanwechsel in Betrieb genommen.

"Der erste Zug hält dort gegen 1 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag", kündigt Holger Klein, Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg, an. Zur offiziellen Eröffnungsfeier laden Stadt und Deutsche Bahn für Montag, 16. Dezember, 14.30 Uhr, ein.

Vier neue Haltepunkte für insgesamt rund neun Millionen Euro Landesgelder entstehen auf der Strecke Bonn-Euskirchen im Zuge der Optimierung des Kölner Dieselnetzes. Im Dezember vergangenen Jahres war der Spatenstich für die Arbeiten am Haltepunkt im Osten der Rheinbacher Kernstadt erfolgt. Nach rund einem Jahr Bauzeit stehen jetzt nur noch Feinheiten aus: "Die Unterführung ist noch nicht gefliest, und im Frühjahr werden die Beete bepflanzt", nennt Klein Beispiele für noch ausstehende Arbeiten.

Neue Spätfahrten und neue Züge

Die Bauphase ging mit Einschränkungen im Bahnverkehr einher. Damit soll nun Schluss sein; der neue Fahrplan bringt Verbesserungen mit sich: "Neue Spätfahrten erweitern das Angebot montags bis freitags - ab Bad Münstereifel bis nach 21 Uhr, ab Euskirchen bis nach 23 Uhr. Ab Bonn fahren Züge bis nach 0 Uhr, an Wochenenden sogar bis nach 1 Uhr. Und der Betriebsbeginn an Sonn- und Feiertagen erfolgt früher als bisher", erklärt Klein.

Auch neue Züge sollen sukzessive zum Einsatz kommen: "Insgesamt 56 moderne und leistungsstarke Fahrzeuge hat das Nahverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn bestellt. Nach erfolgreichem Probebetrieb werden die Züge dann im Laufe des ersten Halbjahres 2014 im Fahrgastbetrieb eingesetzt."

Mit dieser Investitionsmaßnahme werde die infrastrukturelle Voraussetzung für eine deutliche Verbesserung des Rheinbacher Nahverkehrsangebots geschaffen, betont Wirtschaftsförderer Robin Denstorff. "Durch die Unterführung ist nun auch das Gewerbegebiet Nord II an den ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) und an Bonn angebunden. Die Park & Ride-Anlage direkt am Gleis ist zudem eine perfekte, ampelfreie Autobahnanbindung.

Die nachhaltige Erschließung ist somit ein wertvoller ÖPNV-Beitrag für die ganze Region." Der neue Kreisel und die Zubringer-Straße gehörten ebenso wie die Park & Ride-Anlage und die Kanalarbeiten zum Aufgabenbereich der Stadt Rheinbach. Dafür hat die Stadt rund 1,7 Millionen Euro investiert. Außerdem schmückt bereits seit dem vergangenen September ein Teilstück des antiken Römerkanals den Bahnhofs-Vorplatz an den Gleisen.

Zur Eröffnungsveranstaltung mit vorweihnachtlichem Umtrunk am Montag, 16. Dezember, um 14.30 Uhr sind alle Bürger zur neuen Haltestelle eingeladen. Der Bahnhaltepunkt "Römerkanal" ist erreichbar über den neuen Kreisverkehr an der Meckenheimer Straße (L158).

Gewerbetreibende monieren: Parkplätze fallen Entwässerungsgraben zum Opfer

Im Zuge der Errichtung der neuen Haltestelle wurde einige Meter weiter im Gewerbegebiet entlang der Schienen ein Drainage-Graben erforderlich, der unter den anliegenden Gewerbetreibenden für Unmut sorgt: "Durch den Graben entfallen 28 Stellplätze für unsere Mitarbeiter und Kunden. Auch ein Wendeplatz fehlt nun, so dass wir die Existenz unserer Firmen und Arbeitsplätze akut gefährdet sehen", beschreibt Peter-Josef Münz die Situation der Firma Camping-Münz und ihrer Nachbarn.

"Dabei könnten die Parkmöglichkeiten erhalten bleiben, wenn der Graben statt wie geplant mit Kies und Erde mit einer speziellen Lava verfüllt würde", schlägt Münz eine Alternative vor. Und er hofft auf den "bewährt bürgerfreundlichen Beistand der Stadt Rheinbach" im Gespräch mit der Geländeeigentümerin Deutsche Bahn. "Wir sind in guten Gesprächen mit der Bahn und setzen uns für einen Kompromiss für die Anlieger ein. Parkplätze sind wichtig", sagt Wirtschaftsförderer Robin Denstorff.

Ein Bahnsprecher sagt auf Anfrage: "Auf dem Bahngelände besteht Halteverbot, auch wenn das Parken dort bislang geduldet wurde. Durch die Planfeststellung im Zuge der Bauarbeiten wurde uns auferlegt, das Wasser in den Eulenbach zu leiten. Unsere Planung geht dahin, den Graben mit Mutterboden zu verfüllen und den derzeitigen Bauzaun durch eine Leitplanke zu ersetzen. Es sei denn, die Stadt will den Grund erwerben und dort Parkplätze einrichten. Bei einem Ortstermin werden wir die Möglichkeiten am Montag besprechen."

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