"Thermen und Badewelt Euskirchen" Großkonkurrent für das Rheinbacher Monte Mare

RHEINBACH · Ein neues Badeparadies soll im Frühsommer in Euskirchen eröffnen und damit in Konkurrenz zum Rheinbacher Monte Mare treten. Die Stadt investiert 275.000 Euro pro Jahr in das Spaßbad.

Hohe Palmen lassen den Besucher von fremden, dem Alltag weit entrückten Gefilden träumen, große Glasfronten gewähren dem Sonnenlicht Einlass ins Innere einer großzügigen Badelandschaft. In der Werbung kommt die "Thermen und Badewelt Euskirchen" schon recht konkret daher, die Baustelle an der Stresemannstraße im Euskirchener Zentrum lässt die Ausmaße des nach derzeitigem Stand 70 Millionen Euro teuren Wellness-, Spaß- und Sportbades erahnen.

Während der jüngsten Debatte im Rheinbacher Rat fiel der Name des neuen Großkonkurrenten fürs örtliche Monte Mare kein einziges Mal, dennoch hängt das neu entstehende Badeparadies wie ein Damoklesschwert über der Zukunft des Rheinbacher Bades.

Einen Fragenkatalog zur Finanzierung des Monte Mare hatte SPD-Fraktionschefin Martina Koch Bürgermeister Stefan Raetz (CDU) zukommen lassen. Darin ging es vor allem darum, wie viel Geld die Stadt derzeit alleine für die Instandhaltung des an Monte Mare verpachteten Bades ausgibt.

Außerdem wollten die Sozialdemokraten wissen, wann dem Rat das im September 2013 angekündigte Konzept zur Weiterentwicklung des Freizeitbades von der Betreiberfirma Monte Mare vorgelegt wird. Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte der Rat beschlossen, die Pachtzahlung für den Betreiber von 480.000 auf 60.000 Euro zu verringern.

So ausführlich wie gewünscht, brachte Raffael Knauber, Erster Beigeordneter der Stadt, jede einzelne Bauarbeit zu Protokoll, die im Inneren und Äußeren des Bades im zu Ende gehenden Jahr ausgeführt wurde. Die Unterhaltungs- und Sanierungskosten beliefen sich auf rund 175.130 Euro, die Betreibergesellschaft wandte bislang rund 222.751, 27 Euro auf.

"Für weitere Unterhaltungsmaßnahmen stehen der Stadt bis ins Haushaltsjahr 2019 jährlich bis zu 275.000 Euro zur Verfügung", führte Knauber aus. Ein erster Konzeptvorschlag von Monte Mare, mit dem das Bad "nachhaltig, tragfähig und zukunftsfähig" weiterentwickelt werden soll, liege vor und "soll zeitnah mit den politischen Verantwortlichen besprochen werden".

Wie das Konzept konkret aussieht, dazu wollte sich Jörg Zimmer, Leiter des Marketing der Monte Mare GmbH in Rengsdorf, zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern. Die Substanz des Rheinbacher Bades sei aber "nach wie vor gut".

Gerade im Hinblick auf nahende Konkurrenz aus Euskirchen denke das Unternehmen "nicht daran, das Angebot zu verringern", sagte Zimmer auf GA-Anfrage. "Im laufenden Jahr können wir die Besucherzahlen im Sport- und Freizeitbad um mehr als zwölf Prozent steigern." Zuletzt 2008 habe der Betreiber fünf Millionen Euro ins Sauna- und Wellnessareal investiert.

"Wir sind mit dem Monte Mare Rheinbach regionaler Qualitätsmarktführer." Steigende Besucherzahlen verzeichnet Monte Mare beim Indoortauchen. Und mit bislang 120.000 Saunagästen 2014 sei das Bad Marktführer in der Region.

Über die Auswirkungen des Großbades in Euskirchen, welches nach Unternehmensangaben im Frühsommer 2015 eröffnen soll, sowie der Erhöhung der Sauna-Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent könne "heute höchstens spekuliert werden", so Zimmer. Die im Strategiepapier aufgezeigten Handlungsoptionen könnten innerhalb ganz kurzer Zeit verfeinert und umgesetzt werden. "Dazu stehen wir mit der Stadt im permanenten und konstruktiven Austausch."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort