Unfall im Dialysezentrum Gas-Alarm: Polizei ermittelt in Rheinbach wegen Körperverletzung

Rheinbach · Nach dem Großeinsatz der Feuerwehr in einem Dialysezentrum in Rheinbach, ermittelt die Polizei nun wegen Körperverletzung. Im Zentrum wurden verdächtige Glassplitter gefunden.

Nach dem Großeinsatz der Feuerwehr in einem Nieren- und Dialysezentrum am Montag in Rheinbach geht nun die Suche nach der Ursache des mysteriösen Geruchs weiter. Wie Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei, dem GA sagte, haben Ermittler in einem Raum des Zentrums am Himmeroder Wall Glassplitter gefunden, die von einer Ampulle stammen. Die Polizisten wollen nun klären, ob der Inhalt dieses Glasgefäßes der Grund für die Ausdunstung gewesen ist.

Über neun Stunden lang waren am Montag ab 8.10 Uhr bis zu 30 Feuerwehrleute aus Rheinbach sowie Spezialisten der Messtrupps aus Swisttal, Bornheim und Troisdorf am Himmeroder Wall im Einsatz, nachdem Mitarbeiter am Morgen einen ungewöhnlichen, schwer zu definierenden Gasgeruch gemeldet hatten (der GA berichtete). Anhand der ersten Messergebnisse konnten die Einsatzkräfte um Stadtbrandinspektor Laurenz Kreuser rasch eine Explosionsgefahr ausschließen, da es sich nicht um ausströmendes Erdgas handelte. Da die Dialysepatienten ihre Blutwäsche nicht unterbrechen dürfen, konnten die Feuerwehrleute das Gebäude allerdings nicht evakuieren.

Patienten klagten über Atemprobleme

Einige Patienten hatten während des Einsatzes über Reizungen der Atemwege geklagt. Durch den Einsatz von Lüftungsmaschinen gelang es den Wehrleuten, die im Erdgeschoss festgestellten Gerüche vom Dialysezentrum im Tiefgeschoss fernzuhalten, weshalb der medizinische Betrieb nicht unterbrochen werden musste. Laut Analysen der Feuerwehr handelt es sich bei dem ausgetretenen Stoff um verschiedene Kohlenwasserstoffe, die in der aufgefundenen Konzentration allerdings nicht gesundheitsgefährdend waren.

„Die Analysen haben ergeben, dass von den Gerüchen der Ampulle keine Gesundheitsgefahr ausging“, erklärte Rott. Unklar ist allerdings noch, wie das Glasgefäß in die Praxis kam und warum es zerbrach. „Wir ermitteln wegen Körperverletzung.“ An den Überresten der Ampulle hoffen die Ermittler DNA-Spuren zu finden, erklärte der Polizeisprecher.

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