Rheinbach Fundsachen wechseln bei Auktion die Besitzer

RHEINBACH · "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!" Auktionator Volker Grap, Leiter des Rheinbacher Bürgerbüros, hielt sich an die übliche Versteigerungsformel, als er für das höchste Gebot den Zuschlag erteilte. Ein Jauchzer entschlüpfte Claudia Funke. Die Rheinbacherin hatte bei der Fundsachenversteigerung der Stadt für 85 Euro ein Damenfahrrad ergattert.

Erst vor einigen Tagen sei ihr Rad vor der eigenen Haustür gestohlen worden, erzählte sie. Sie brauche das Zweirad für den täglichen Weg zur Arbeit. Daher habe sie nun ihre erste Versteigerung besucht und auf ein gebrauchtes Fahrrad geboten. Für das Rad, das sie eigentlich ins Auge gefasst hatte, ein fast neues Markenrad mit Kindersitz, hatte kurz zuvor ein junger Mann den Zuschlag erhalten.

Er sei Student und wolle das Fahrrad mit Gewinn weiterverkaufen, um seine Kasse aufzubessern, verriet dieser. Auch der jüngste Bieter des Tages war erfolgreich: Der acht Jahre alte Simon ersteigerte für fünf Euro ein Kinder-Mountainbike. Auktionator Grap hatte sich zuvor vergewissert, ob der Großvater des Jungen mit dem Kauf einverstanden sei. Stolz schob Simon das Rad nach Hause. Es soll zukünftig als "Zweitfahrzeug" bei den Rheinbacher Großeltern bleiben.

Weniger begehrt waren bei den etwa 40 Interessierten, die sich im Rathausfoyer eingefunden hatten, die diversen kleinen Fundsachen, Uhren, Schmuck, eine Lesebrille, ein Wave-Board und Kindergeldbörsen. Vieles ging zum Mindestgebot weg. Sie sei eigentlich wegen der Fahrräder gekommen, doch dann sei keines für sie infrage gekommen, sagte die neue Besitzerin einer hochwertigen Damenuhr, auf die sie stattdessen geboten hatte.

Übrig gebliebene Schmuckstücke werden beim nächsten Termin im Oktober noch einmal angeboten. Wenn sich auch dann niemand dafür interessiert, werden sie als Altmetall an Juweliere verkauft, erklärte Bürgerbüro-Mitarbeiterin Bettina Hoffmann. Sie kassierte in bar das Geld von den Höchstbietenden. Ordnungsamts-Mitarbeiter Heinz-Josef Schneider und Praktikantin Monika Raczka führten abwechselnd die Fundsachen vor.

Versteigert werden Gegenstände, die mehr als sieben Monate im Fundbüro auf ihre Besitzer gewartet haben. Insgesamt 43 Fundsachen wurden diesmal angeboten, darunter 20 Fahrräder. Etwa 700 Euro Einnahmen gelangten durch die Auktion in die Stadtkasse.

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