Grünes Licht von Bezirksregierung Freiwillige Feuerwehr bleibt in Rheinbach freiwillig

Rheinbach · Grünes Licht für die Ausnahme: Die Kölner Bezirksregierung bestätigt, dass die Freiwillige Feuerwehr Rheinbach keine Hauptamtlichen für die Wache braucht.

 Wie hier beim Sturmtief „Sabine“ sind die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach immer schnell vor Ort.

Wie hier beim Sturmtief „Sabine“ sind die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach immer schnell vor Ort.

Foto: Axel Vogel

Erfreuliche Post aus Köln landete vor wenigen Tagen auf dem Schreibtisch von Stadtbrandinspektor Laurenz Kreuser, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach. Inhalt: Die Bezirksregierung erteilt die Genehmigung dafür, dass die Rheinbacher Wehr ihre Feuerwache auch weiterhin mit freiwilligen Kräften besetzen darf, respektive nicht ständig besetzen muss. Dass sie das darf, dafür musste sie zuvor eine Ausnahmegenehmigung beantragen.

Hintergrund: Theoretisch kann eine Kommune für den Betrieb einer ständig besetzten Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr hauptamtliche Kräfte einstellen, die zu „Beamtinnen und Beamten des feuerwehrtechnischen Dienstes“ ernannt werden können. Große kreisangehörige Städte und mittlere kreisangehörige Städte sind hierzu sogar verpflichtet – die Stadt Rheinbach ist es ob ihrer Größe auch.

Besonders aus zwei Gründen sprachen sich aber die Rheinbacher Feuerwehrleute gegen den Einsatz von hauptamtlichen Kräften in ihrer Wache am Brucknerweg aus: „Eine ständig besetzte Wache wäre ein erheblicher Kostenfaktor für die Stadt“, sagte Jörg Kirchhartz, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach, auf GA-Anfrage. Das ginge „schnell in die Millionen“, so Kirchhartz. Es beim bestehenden System zu belassen, sei letztlich eine „Wertschätzung für die Rheinbacher Feuerwehr“, findet er.

151 Seiten starker Brandschutzbedarfsplan

Um die gewünschte Ausnahmegenehmigung zu bekommen, mussten die Wehrleute aber zunächst einen aktuellen, letztlich 151 Seiten starken Brandschutzbedarfsplan erstellen. Das Besondere daran: „Die Stadt Rheinbach war eine der ersten Kommunen, die anhand dieses neuen Verfahrens einen Brandschutzbedarfsplan, einhergehend mit der Beantragung der Ausnahmegenehmigung bei der Bezirksregierung, erarbeiten musste“, erklärte Norbert Sauren, Sprecher der Stadt Rheinbach. Ein Ingenieurbüro und Kreisbandmeister Dirk Engstenberg unterstützten diese „Pionierarbeit“.

Der Plan kam übrigens zu dem Schluss, dass die Wehr aus aktuell 293 freiwilligen Kräften für die Fülle an Aufgaben bestens gerüstet ist. Im Schnitt waren die ehrenamtlichen Rettungskräfte in den vergangenen Jahren 290mal im Einsatz. Das sind 0,8 Einsätze pro Tag.

Und nicht nur bei Wehrleiter Laurenz Kreuser landete die Ausnahmegenehmigung auf dem Schreibtisch. Während des jüngsten Kameradschaftsabends der Feuerwehr Rheinbach überreichte Engstenberg das für fünf Jahre gültige Dokument an die unter anderem für Sicherheit und Ordnung zuständige Fachbereichsleiterin Daniela Hoffmann. Dass der Einsatz der Freiwilligen solch eine Wertschätzung findet, erfreut auch Bürgermeister Stefan Raetz, der sich ebenfalls für die Freiwilligkeit der Wehr ausgesprochen hatte. „Ich bin stolz darauf, dass Rheinbach eine so leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr hat“, meinte der Christdemokrat. Das zeige sich angefangen von den kleinsten Einsätzen „bis hin zu größeren Einsatzlagen – wie gerade beim Sturm ’Sabine’“, so Raetz.

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