Landestheater Rheinbach Feuerzangenbowle begeistert in Rheinbach

Rheinbach · Das Landestheater Neuwied hat in der Rheinbacher Stadthalle den Komödienklassiker "Die Feuerzangenbowle" gelungen auf die Bühne gebracht. Helmut Büchel hat als Professor Bömmel mit seinem rheinischen Akzent ein Heimspiel.

 Die Feuerzangenbowle ist eine zeitlose Komödie, das Landestheater Neuwied bringt den Klassiker im Rheinbacher Stadttheater auf die Bühne.

Die Feuerzangenbowle ist eine zeitlose Komödie, das Landestheater Neuwied bringt den Klassiker im Rheinbacher Stadttheater auf die Bühne.

Foto: Axel Vogel

Sie fand eigentlich alle Darsteller in der Feuerzangenbowle gut, sagte eine Zuschauerin auf dem Nachhauseweg vom Rheinbacher Stadttheater. Die Landesbühne Rheinland-Pfalz hatte den Klassiker von Heinrich Spoerl in einer Inszenierung von Jan Bodius am Freitag voller Spielfreude auf die Bühne gebracht.

Vier Freunde berauschen sich da an dem hochprozentigen Gesöff und an einer ausgefallenen Idee: Der Jüngste von ihnen, Dr. Johannes Pfeiffer, soll sich als Oberprimaner an einem kleinstädtischen Gymnasium anmelden. Denn als ehemaliger Privatschüler habe er ja „das schönste im Leben nicht mitgekriegt“.

Tino Leo bringt den anfangs zögerlichen, zum Schluss hin aber vor Witz sprühenden Schriftsteller überzeugend auf die Bühne. Heinz Rühmann hatte in dem berühmten Filmklassiker einen verschmitzten Pseudo-Pennäler gespielt. Leo wirkt vitaler, der Rolle angemessen jugendlicher. Besonders überzeugend setzt sich Peter Nuesch zuerst als angetrunkener Justizrat Fleisch und dann als Direktor Knauer in Szene. Zwischen autoritär und niedergeschlagen gelingen ihm alle Stimmungslagen.

Helmut Büchel hat als Professor Bömmel mit seinem rheinischen Akzent ein Heimspiel. In löcherigen Socken zwischen listig und vertrottelt daherkommend, droht er den Schülern treuherzig das Du zu entziehen: „Wenn ich böse werde, dann fange ich fürchterlich an zu siezen“.

Spoerls Komödie, 1944 mit Heinz Rühmann verfilmt, verklärt die Schulzeit als Abfolge von Streichen und Romantik. Typisiert und karikiert werden infantile Pennäler-Fantasien ausgelebt. Der Film entging nur knapp einem Verbot durch die Nazis und durfte dann doch zur Belustigung in schweren Kriegszeiten in Kinos aufgeführt werden. Die Landesbühne Neuwied reicherte Spoerls Stück nun mit Slapstickelementen an und unterhielt ihr Publikum prächtig.

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