Rheinbacher Schüler präsentieren Projektergebnisse Extraarbeit, die Schüler gerne auf sich nehmen

Rheinbach · Sie bauen Robotoren, beschäftigen sich mit gesunder Ernährung oder mit Medikamentenrückständen im Trinkwasser: Rheinbacher Gymnasiasten erarbeiten in Gruppen oder einzeln interessante Projekte und Themen. Und lernen dabei auch fürs Leben.

 R-Präsentation von Forschungsergebnissen und Projekten am städtischen Gymnasium; hier trägt Colin Schneider zum Thema Eulen vor, 2 Platz

R-Präsentation von Forschungsergebnissen und Projekten am städtischen Gymnasium; hier trägt Colin Schneider zum Thema Eulen vor, 2 Platz

Foto: Axel Vogel

Im städtischen Gymnasium Rheinbach ist der Unterricht schon vorbei, aber in vielen Klassenräumen und in der Mensa brennt noch Licht. Schüler aus den Klassen sechs bis acht präsentieren dort die Projekte, an denen sie während des Halbjahres gearbeitet haben. Auf dem Boden eines Korridors führen zwei Sechstklässler einer kleinen Zuschauergruppe ihre Roboter vor: Die können mithilfe von Sensoren einer Schlangenlinie aus Klebeband folgen und haben den ein oder anderen Trick auf Lager, den die Schüler programmiert haben.

In einem anderen Klassenraum ist eine Auswahl von Nahrungsmitteln ausgestellt, deren Zuckergehalt durch Stapel aus Zuckerwürfeln veranschaulicht wird. Auf diese Weise wird beispielsweise klar sichtbar, dass knapp ein Viertel des Inhalts einer Ketchup-Flasche aus reinem Zucker besteht. Zudem lädt ein Selbstversuch dazu ein, den Geschmack von zuckerfreien und gewöhnlichen Backwaren zu vergleichen.

Gruppenprojekte dieser Art werden von Schülern der sechsten und siebten Jahrgangsstufe in den „Ida-Kursen“ organisiert, den „Projektkursen für individuelles Arbeiten“. Lehrerin Claudia Spittel leitet den Kursus, der sich mit der Ernährung beschäftigt: „Die Kurse finden montags in der neunten Stunde statt. Da braucht man natürlich gute Themen. Wenn die Schüler wirklich an etwas interessiert sind, setzen sie nochmal richtig Energie frei. Sie informieren sich und recherchieren auch noch nach dem Schulunterricht.“

Die Achtklässler in den Kursen für „freies individuelles Arbeiten“ (Frida) stellen ihre Projekte mit möglichst wenig Hilfe der Lehrer und meist in Einzelarbeit auf die Beine. Viele befassen sich mit aktuellen Themen wie beispielsweise „virtual reality“, der Wohnraumentwicklung in europäischen Industriestädten und digitaler Kriminalität. Am Ende des Präsentationsnachmittags zählen die Lehrer Stimmzettel aus, die von den Besuchern ausgefüllt und abgegeben wurden. Die vier Frida-Projekte mit den meisten Stimmen werden mit Buchpreisen belohnt.

Der erste Platz geht an Arne Ruberg und seine Präsentation über „Medikamentenrückstände im Trinkwasser am Beispiel der Rheinbacher Kläranlage“, für die er eine Mini-Kläranlage aus Bechern mit verschiedenen Filterstoffen gebaut hat. „Es ist natürlich etwas stressiger, alles selbst zu organisieren. Dafür hat man viel Freiraum, kann ein individuelles Projekt machen und alles selbst entscheiden. Das motiviert unheimlich“, erzählt der Dreizehnjährige.

Schulleiter Stefan Schwarzer findet, dass die Schüler von den Projektkursen noch lange profitieren können: „Sie lernen, selbstständig zu arbeiten, Prozesse selbst zu organisieren und ihre Arbeit angemessen zu präsentieren. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber diese Fähigkeiten werden sie im Studium und im Berufsleben brauchen.“

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