Schnelles Internet in Ramershoven Erdgas und Glasfaserkabel kommen früher als gedacht

Rheinbach-RAMERSHOVEN · Hochwasserschutz beschleunigt Ausbau in Ramershoven. Ein Gigabit Leistung ist künftig möglich. 50 von 120 Haushalten machen bereits bei dem neuen Angebot mit.

 Ramershoven wird an das Erdgas- und Glasfasernetz angeschlossen: An der Heerstraße laufen die ersten Arbeiten.

Ramershoven wird an das Erdgas- und Glasfasernetz angeschlossen: An der Heerstraße laufen die ersten Arbeiten.

Foto: Axel Vogel

Wie aus Notwendigem Nützliches entsteht, das sich sogar als angenehm erweist, erlebt man jetzt in Ramershoven. In der Heerstraße wurde gerade der erste Spatenstich für die Verlegung von Glasfaserkabeln und Erdgasanschlüssen gefeiert. Einer der Gründe dafür liegt im Hochwasserschutz. Denn wer – wie die meisten Ramershovener – in einem flutgefährdeten Gebiet lebt, muss für eine Ölheizung besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Gas ist da wesentlich unkomplizierter.

Deshalb haben sich der Energieversorger E-Regio und der Internetanbieter bn:t Blatzheim zusammengetan und verlegen nun schwarze und orangefarbene Rohre in den Wohngebieten. Bürgermeister Stefan Raetz freute sich: „Mit dem Anschluss ans Erdgasnetz erhalten die Ramershovener eine neue Option für eine moderne und klimaschonende Wärmeversorgung, und die Glasfaseranbindung macht den Ort fit für die digitale Zukunft.“ Das geschehe „früher, als wir eigentlich vorhatten“ und zeige, dass auch Rheinbachs Ortsteile nicht abgehängt seien. Die beiden Firmen machen das auch ohne Förderung von Bund und Land, sagte Raetz.

Ortsvorsteherin Dagmar Specht, die zusammen mit den Stadträten Silke Josten-Schneider und Oliver Baron initiativ war, hoffte, „dass wir bis 2023 kein Hochwasser haben“. Ab dann gelten im Hochwasserschutz neue Richtlinien der Bezirksregierung. Teile Ramershovens müssten dann Ölheizungen und -tanks kostspielig nachrüsten. 50 von 120 Haushalten machen bereits bei dem neuen Angebot mit. Raetz wies auf günstige Kombiangebote für die Frühbucher hin: „Wer Gas nimmt, bekommt Glasfaser dazu und umgekehrt“. Der Geschäftsführer von E-Regio, Christian Metze, stellte heraus, dass „die Regionalität in dieser Kombination zum ersten Mal“ zum Tragen komme. Denn auch die Bauarbeiten werden von einer Firma ausgeführt, deren Sitz „in Sichtweite“ liege.

„Wir kennen die, die können nicht weglaufen“, flachste Raetz. Auch steigerten die bis zu ein Gigabit schnellen Internetanschlüsse die Werte der Immobilien. „Heute brauchen komplexe Anwendungen immer mehr Bandbreite – und in dieser Hinsicht ist man mit einem Glasfaseranschluss auf der sicheren Seite“, so bn:t-Vertriebsleiter Nikolaos Pantios. Bis zum Winter sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Wer jetzt noch nicht dabei ist, kann auch später noch angeschlossen werden. Patrick Riesenkampff von der Frankfurter Firma „ichwillglasfaser.de“ sagte, dass die Leitungen bis an alle Häuser verlegt werden.

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