Benefizkonzert des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr Eine musikalische Weltreise

RHEINBACH · "Aus alter Verbundenheit mit Rheinbach und den Tomburg Winds sind wir heute hier", sagte der Leiter des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr, Oberstleutnant Michael Euler, vor dem Auftritt des 65 Musiker starken Orchesters am Freitag in der Stadthalle.

 Das 65 Musiker starke Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr begeisterte in der Rheinbacher Stadthalle.

Das 65 Musiker starke Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr begeisterte in der Rheinbacher Stadthalle.

Foto: Axel Vogel

Bürgermeister Stefan Raetz wies auf "gewisse Sympathien" des Ausbildungsmusikkorps zur Musikschule Meckenheim, Rheinbach, Swisttal hin.

Für deren drei Formationen, das Kinder-, das Jugend- und das Sinfonie-Blasorchester, war der Erlös dieses Benefizkonzerts bestimmt. Die aus ganz Deutschland kommenden Musik studierenden Soldaten (etwa 35 Prozent von ihnen sind Frauen) hatten ein Programm mit Werken aus aller Welt zusammengestellt.

Angemessen für die Eröffnung eines solchen Abends begannen die Musiker in grauen und blauen Uniformen mit "Fanfare-Flight to the Unknown World" des Japaners Satoshi Yagisawa. Es folgte eine klassische Ouvertüre von Dmitri Kabalewsky, die einen Einblick in die russische Seele eröffnete, wie Euler anmerkte. Anklänge an die russische Volksmusik wechseln darin mit dramatischen und ruhigen Passagen, in denen man die Weite dieses Lands ahnen kann.

Weiter ging es nach England mit einem Werk des Komponisten Philip Sparke, von dem auch der berühmte River-Kwai-Marsch stammt. In Sparkes "Scaramouche" gab Dominik Schneider als Solist mit dem Tenorhorn den Ton an. Während das Ensemble immer wieder davon stürmte, streute Schneider allerhand Kunststücke ein.

Die Sinfonische Dichtung des Schweizers Mario Bürki über den Brand von Bern im Jahre 1405 war danach einer der Höhepunkte des Abends. Es ist Programmmusik, entstanden aus der Vorstellungskraft des Komponisten über den katastophalen Hergang dieses Unglücks. Musikalisch malt Bürki aus, wie sich an einem schönen Frühsommermorgen die Tore der Stadt öffnen, die Glocken läuten und ein lebhaftes Markttreiben beginnt. Die Musiker simulieren Kindergeschrei, exotisches Vogelzwitschern, vorbeirollende Fuhrwerke.

Allmählich aber breitet sich Qualm aus und bald machen die Bläser und Percussionisten Dramatik und Panik angesichts der Katastrophe hörbar.Effektvoll optisch untermalt wurde das Stück mit flatternden Tüchern, welche die violett, rot und blau lodernder Flammen versinnbildlichten. Das Publikum applaudierte begeistert.

Im Anschluss daran wurde Lebensfreude und Eleganz mit dem "Venezia Marsch" von Gaetano Fabiani vom Musikkorps fein herausarbeitete.

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