VHS-EKLAT bei Tomburg-Winds-Konzert Eine Absetzung hat es nicht gegeben

Rheinbach · VHS-Verbandschef Stefan Raetz stellt klar, dass Claus Kratzenberg Musikschulleiter bleibt. Er verzichtet aber auf zeitintensive Prbenarbeit mit den Tomburg Winds. VHS-Direktor Grüter: Sprachen sind sein Tätigkeitsschwerpunkt.

Mit Kopfschütteln nahm Stefan Raetz zur Kenntnis, was gerade auf der Bühne des Rheinbacher Stadttheaters geschah. Die letzten Takte des majestätischen Titelthemas aus dem Filmepos „Star Wars“, meisterhaft gespielt von dem Tomburg Winds, waren am Freitagabend verklungen, da ergriff Adi Becker, Dirigent des Sinfonischen Blasorchesters der Tomburg-Winds, das Mikrofon. Was der Profimusiker den Zuhörern zu sagen hatte, nämlich das Claus Kratzenberg, Leiter der Musikschule Musikschule der Volkshochschule Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg, die Zuständigkeit für die Tomburg Winds entzogen sei, nannte Raetz gestern auf GA-Anfrage „rundweg falsch“.

„Claus Kratzenberg ist nichts weggenommen worden“, erklärte Raetz, der Vorsitzender des Volkshochschulzweckverbandes Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg ist. Kratzenberg, seit eineinhalb Jahren Leiter der Musikschule, müsse diese Leitungsfunktion keineswegs aufgeben, stellte Raetz fest. Außerdem sei dem 62-Jährigen auch seitens des VHS-Direktors Adrian Grüter keineswegs die Teilnahme an dem Frühlingskonzert der Tomburg Winds im Stadttheater untersagt worden, wie am Konzertende auf offener Bühne kolportiert worden war. Darum habe er es als ärgerlich empfunden, dass diese Gerüchte auf „so einer großen Bühne“ thematisiert worden seien, erklärte Raetz.

Grüter, so stellte der Zweckverbandschef klar, habe seit seinem Amtsantritt vor ebenfalls eineinhalb Jahren die laut Raetz klare Vorgabe, das VHS-Programm auch unter „wirtschaftlichen Gesichtspunkten“ zu sehen. Heißt: Nachdem jeder Mitarbeiter der VHS aufschreiben musste, was seine Aufgaben und Tätigkeitsfelder sind, habe der VHS-Direktor Kratzenberg lediglich darauf hingewiesen, dass er in seinem Fachbereich die Programmbereiche Musik/musikalische Ausbildung und den Programmbereich Sprachen zu verantworten habe. „Es ist eben nicht nur die Musik. Sondern zu 60 Prozent gehören die Sprachen zum Programmbereich“, sagte Raetz. Der Sprachenbereich sei für die VHS deswegen so wichtig, da dieses Segment vom Land bezuschusst werde, der Musikschulzweig hingegen nicht. Bereits vor zwei Monaten habe es ein Gespräch von Grüter und Kratzenberg im Beisein von Raetz gegeben, in welchem diese prozentuale Aufteilung Thema zur Sprache gekommen sei. Hintergrund: Die Tomburg Winds sind das Aushängeschild und so etwas wie das Herzstück der interkommunalen Musikschule.

Auf GA-Anfrage stellte Adrian Grüter fest, dass sein Musikschulleiter per Definition 60 Prozent seiner Arbeit für das umfangreiche Sprachenprogramm der VHS aufwenden solle. Dieses Segment der Bildungsarbeit gewinne durch die vielen Deutschkurse für Flüchtlinge zusätzlich an Bedeutung.

Als Fachbereichsleiter Musik zeichnet Kratzenberg nicht nur für die Tomburg Winds, sondern für alle circa 1200 Musikschüler, 60 Musiklehrkräfte und alle Ensembles verantwortlich. Hierzu gehörten neben dem Fachbereich Bläser die Fachbereiche Elementarunterricht, Zupfinstrumente, Streichinstrumente, Blockflöte, Tasteninstrumente und Musikalische Früherziehung. Neben den Tomburg Winds sind die weiteren Ensembles: Sinfonietta, Some Folks, Passamezzo, Collegium Vocale, Sunny Side Bigband, Kinderchor, Schlagfertig und Gitarrenensemble. Wegen der Fülle der Aufgaben habe Kratzenberg die Frage an ihn herangetragen, auf welche er verzichten solle, erklärte Grüter. Dieser habe ihm dann die Entscheidung abgenommen, auf die zeitintensiven Proben der Tomburg Winds zu verzichten.

Claus Kratzenberg wollte sich gestern auf GA-Anfrage nicht äußern. Er wolle sich zunächst mit dem VHS-Direktor abstimmen.

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