Gescheiterter Tresoraufbruch Einbrecher verwüsten Praxis in Rheinbach

Rheinbach · Nach einem gescheiterten Tresoraufbruch haben unbekannte Täter mit Feuerlöschschaum hohen Schaden angerichtet. Die Physiotherapiepraxis muss vermutlich bis Montag geschlossen bleiben.

 Bei einem Einbruch haben die Täter die Praxis verwüstet. Hier wurde eine Tür aufgebrochen.

Bei einem Einbruch haben die Täter die Praxis verwüstet. Hier wurde eine Tür aufgebrochen.

Foto: Axel Vogel

Unbekannte sind in der Nacht zum Donnerstag gewaltsam in die Praxis für Physiotherapie im Ärztehaus Rheinbach eingedrungen. Auch wenn sie im Büro der Rezeption am Tresor scheiterten, ist der Schaden groß. Laut Inhaber Ralf Schönberg soll der Praxisbetrieb am kommenden Montag wieder aufgenommen werden können, die genaue Schadenshöhe ist noch nicht absehbar.

Der oder die Täter haben mit einem Feuerlöscher einen Zustand der Verwüstung hinterlassen. Das gesamte Inventar, Arbeitsmaterial, die Computer und die Telefonanlagen sind nun von einer dicken Schicht feinen ABC-Pulvers bedeckt. Der Boden ist übersät mit Glassplittern aus der Sicherheitstür. Der gesamte Eingangsbereich und das zur Rezeption gehörende Büro sehen aus, als seien sie einem Ascheregen nach einem Vulkanausbruch ausgesetzt gewesen. Der Empfangstresen mit der Telefonanlage, dem EC-Kartengerät und der Computertastatur ist mit einer feinen weißen Staubschicht überzogen. „Das Zeug geht in jede noch so kleinste Ritze“, sagt Schönberg fassungslos und zeigt auf Stifte und Papierstapel, Türklinken, Fußleisten und Steckdosen.

Die Täter haben die Räume und die Praxis-Technik mit Feuerlöschschaum verschmutzt.

Die Täter haben die Räume und die Praxis-Technik mit Feuerlöschschaum verschmutzt.

Foto: Axel Vogel

Feine Staub ist überall

Selbst in den Aktenordnern und Büchern hat sich der feine Staub zwischen den Seiten festgesetzt. „Jetzt kommt erstmal eine Spezial­firma, die hier sauber macht, aber vieles geht ja nur in Handarbeit“, erzählt der Physiotherapeut und wischt über einen Flyer, der mit dem Pulver, das zum Löschen von Feuer gedacht ist, bedeckt ist. „Was mit den Computern und der ganzen Elektronik ist, wissen wir noch gar nicht“, murmelt Schönberg kopfschüttelnd.

Bereits nach wenigen Stunden hat sich der Staub auch in den angrenzenden acht Behandlungsräumen verteilt. „Der Dreck legt mir hier den Betrieb lahm“, stellt Schönberg resigniert fest. Er hofft, dass die über das Wochenende geplanten intensiven Reinigungsmaßnahmen greifen. Vor allem auch für die Patienten soll es möglichst schnell weitergehen.

Da die Mitarbeiter an Schönbergs zweitem Standort in Meckenheim Zugriff auf das Computersy­stem haben, konnten die Termine bis Ende der Woche erst einmal abgesagt und den Patienten der für sie oft mühsame Weg erspart werden. Auch wenn der Betrieb im Fitnessbereich im obersten Stockwerk weitergeht, hat Schönberg die meisten seiner zwölf Mitarbeiter nach Hause geschickt. „Abgesehen von den ganzen anderen Kosten ist auch der Arbeitsausfall für mich ein Desaster“, so Schönberg. Er schätzt, dass der Gesamtschaden im fünfstelligen Bereich liegt. Die Verwüstung sei wohl nur eine Folge dessen, dass die Einbrecher ihr eigentliches Ziel, den Inhalt des Tresors, nicht erreicht haben, mutmaßt er.

Täter haben vermutlich über Geldbetrag Bescheid gewusst

Der Safe hängt noch immer an der Wand. Allerdings mit Spuren roher Gewalt. „Sie haben es weder geschafft, ihn herunterzureißen, noch ihn irgendwie geöffnet zu bekommen“, erzählt der Geschädigte. „Wir müssen immer noch Rezeptgebühren kassieren“, sagt er mit Blick auf das von den Krankenkassen vorgegebene Procedere.

Daher würden sich auch immer wieder Bargeldbeträge von 150 bis 300 Euro in der Praxis ansammeln. „Das müssen die Täter gewusst haben und dann gezielt hier hochgekommen sein“, äußert Schönberg sich. Er vermutet, dass die Täter sich im Erdgeschoss durch das Fenster der Behindertentoilette Zugang verschafft haben, um dann bewusst seine Praxis aufzusuchen.

Wie Pressesprecher Simon Rott bestätigte, hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen und Spuren gesichert. Sachdienliche Hinweise werden unter ☏ 02 28/1 50 erbeten.

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