Senioren in Rheinbach Ein Ahorn schick in Strick

RHEINBACH · Der Ahornbaum im Vorgarten des Marienheims der Malteser an der Gerbergasse in Rheinbach präsentiert sich äußerst modisch: Bewohnerinnen und Helferinnen des Marienheims haben für ihn ein Patchwork-Baumkleid gefertigt.

 Bewohner und Mitarbeiter des Malteser Seniorenheims Marienheim ein besonders farbenfrohes Projekt vor: Über viele Monate haben sie gemeinsam ein neues "Gewand" für den Ahorn vor dem Seniorenheim gestrickt, der am 3.2. der präsentiert wird. Die Mitarbeiter Nicole Baday (vl), Martha Pollnau und Gaby Klaus hängen das Baumkleid auf. Man achte aber auch rechts auf die selbstgefertigten Auflagen der Bank

Bewohner und Mitarbeiter des Malteser Seniorenheims Marienheim ein besonders farbenfrohes Projekt vor: Über viele Monate haben sie gemeinsam ein neues "Gewand" für den Ahorn vor dem Seniorenheim gestrickt, der am 3.2. der präsentiert wird. Die Mitarbeiter Nicole Baday (vl), Martha Pollnau und Gaby Klaus hängen das Baumkleid auf. Man achte aber auch rechts auf die selbstgefertigten Auflagen der Bank

Foto: Axel Vogel

Schick in neuem Strick präsentiert sich seit Freitag der Ahornbaum an der Gerbergasse im Vorgarten des Marienheims der Malteser. Vor allem das eingearbeitete Smiley signalisiere den Passanten: Uns hier drinnen geht es gut.

Darüber waren sich die Bewohner des Seniorenheims und die Mitarbeiterinnen einig, als sie bei einem gemütlichen Beisammensein mit Edelkirsch- und Eierlikör zunächst das erste, inzwischen ausgebleichte Baumkleid aus dem Jahr 2014 entfernt und dann das neue farbenfrohe Patchwork-Modell mithilfe von Leitern, Nadel und Faden dem Stamm des Ahorns auf den Leib genäht haben.

Einen bunten Strickbezug mit aufwändigen Mustern, Rehen und Elefanten hat auch die Bank unter dem Baum erhalten. Mehrere Monate lang haben Elisabeth Reske (91), Erika Nehring (79) und Martha Cronenberg (83) auf Anregung von Beschäftigungstherapeutin Gabriele Klaus die Stricknadeln klappern lassen, um das Baumkleid herzustellen.

In der Schule habe sie das Stricken erlernt, später für ihren Sohn Pullover gestrickt, dann 50 Jahre lang eine Pause eingelegt und nun wieder angefangen, „aus Langeweile zum Zeitvertreib“, berichtet die 91 Jahre alte Hausbewohnerin Reske.

Die schwierigen Muster, das Smiley und die Tiermotive stammen von Erika Nehring, der Ehefrau eines Hausbewohners. Sie habe den Umgang mit den Nadeln von ihrer Mutter gelernt. „Ich stricke, solange ich denken kann“, sagt sie.

Am Gemeinschaftsprojekt beteiligt habe sie sich zum Zeitvertreib für die einsamen Abende zu Hause. Vor allem auch das Zusammenfügen der Einzelteile zu einem Gesamtkunstwerk ist Martha Cronenberg zu verdanken. Die 83-Jährige gehört zu den ehrenamtlichen Helfern des Marienheims. Auch ein neues Strickprojekt haben die drei Seniorinnen bereits begonnen. Ab sofort fertigen sie Babymützen in Rot-Weiß für die Neugeborenen im Bonner Malteser-Krankenhaus – jede für sich und im eigenen Rhythmus.

Zum gemeinsamen Handarbeiten lädt immer montags das Nähstübchen im Marienheim ein, wo in Spinnstubenatmosphäre vor allem Stopfen und Flicken mit einer alten Nähmaschine auf dem Programm stehen.

Weitere Beschäftigungsangebote für die Hausbewohner sind regelmäßiges Kraft-Balance-Training zur Sturzprävention, Sitz-Tänze oder Musikveranstaltungen mit gemeinsamem Singen, zu dem die Hausbewohner von ehrenamtlichen Helfern am Piano oder der Gitarre begleitet werden, berichtet Beschäftigungstherapeutin Klaus. Im Marienheim der Malteser leben 53 Senioren, die von Hausleiterin Ute Neumann und ihren etwa 50 Mitarbeiterinnen betreut werden.

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