Wanderblog Digital durch Wald und Flur

Rheinbach · Wandern ist in. Doch Kompass und Karte können heute getrost zu Hause bleiben, Smartphone und GPS-Daten weisen den Weg. Besonders schöne Strecken stellen Ursula und Hans-Eberhard Peters in ihrem Wanderblog „Eifelsüchtig“ vor.

Dass das Wandern heutzutage nicht mehr nur des Müllers Lust ist, sondern sich die Freude an der Bewegung in der Natur in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Hobbys der Deutschen entwickelt hat, zeigt das enorme Angebot an funktionaler Outdoorkleidung und speziellem Wanderzubehör. Und ebenso, wie die grüne Lodenjoppe ausgedient hat, hat die Technik des 21. Jahrhunderts auch vor den – oft in der Faltung schnell eingerissenen – Wanderkarten aus Papier nicht Halt gemacht. Kompass und Karte können zu Hause bleiben, denn über Smartphone und GPS-Daten lässt sich auch im tiefsten Wald leicht der eigene Standort auf der Wanderstrecke bestimmen.

Dieses digitale Entdecken der Natur ist nicht etwa nur bei der jüngeren Generation beliebt, wie Ursula und Hans-Eberhard Peters beweisen, die wanderbegeistert und dabei auch in fortgeschrittenem Alter technisch weit entwickelt unterwegs sind. Ihre Begeisterung für die Eifel geben sie über ihren Blog „Eifelsüchtig“, der seit dem Frühjahr 2013 online ist, anderen weiter. Zu Spitzenzeiten zählten sie 100.000 Besucher, nun hat sich die Zahl auf 20.000 bis 30.000 Nutzer pro Woche eingependelt.

„Natürlich brauchen wir auch noch die guten alten Wanderkarten, in denen stecken ja Geschichten,“ erklären Ursula und Hans-Eberhard Peters und zeigen eine stattliche Sammlung, die akkurat sortiert in einer Schublade auf ihren Einsatz wartet. Allerdings kombinieren die zweifachen Großeltern diese mit moderner Technik.

Über Facebook austauschen

Auf der Suche nach einer schönen Route tauschen sie sich oft über Facebook mit anderen Gleichgesinnten aus und überlegen dann, wo es langgehen soll. „Meist suchen wir im Radius von maximal einer Autofahrtstunde entfernt von daheim“, erklärt Ursula Peters, die dem Blog den Namen gab und zwei- bis dreimal pro Woche gemeinsam mit ihrem Mann die Schuhe schnürt und die Kamera einpackt. „Für die genaue Planung nehmen wir uns zuerst eine Karte, suchen uns dort die Route, übertragen diese dann auf einen Tourenplaner im Netz und von dort auf unser Smartphone.“

Tourenportale mit Möglichkeiten, die eigene Route zu planen, gebe es viele, erklärt Wanderer Peters. Er hat für den Eifelverein, für den er seit vielen Jahren ehrenamtlich als Hauptmedienwart tätig ist, auch den „Eifelpfadfinder“ als ein solches Portal entwickelt. Hauptanliegen des Ehepaares ist es, das Image des Vereins zu verändern. „Wir sind dort keine verschlafene Rentnertruppe, sondern technikaffin“, betont der 72-Jährige, der sich gemeinsam mit seiner Frau auch in der Rheinbacher Ortsgruppe als Wanderführer engagiert. Mit der modernen Technik möchten die Peters die Altersgruppe der 45- bis 55-Jährigen erreichen. „Wenn wir die heute über den Blog und Facebook begeistern können, dann erinnern sie sich vielleicht an den Verein, wenn sie in den Ruhestand treten und mehr Zeit haben“, hofft Hans-Eberhard Peters, mit Weitsicht die Zukunft des Eifelvereins zu sichern.

Davon abgesehen, liege es ihnen am Herzen, ihre Liebe zur Eifel weiterzugeben und die Menschen zum Wandern zu animieren, so Ursula Peters.

Leidenschaft mit Vater und Brüdern geteilt

Sie selbst hat diese Leidenschaft schon mit ihrem Vater und ihren Brüdern in ihrer Heimat Cochem geteilt und ist seit 1970 gemeinsam mit ihrem Mann auf Schusters Rappen unterwegs. „Im Alter von 17 Jahren habe ich nach einer Wanderung die Strecken mit Einkehrmöglichkeiten nachgezeichnet, Fotos entwickeln lassen und dann abgeheftet“, erinnert sich die begeisterte Hobbyfotografin und freut sich, dass ihr Bildmaterial heute multimedial besser genutzt werden kann. „Die Schönheit der Eifel lässt sich am besten mit aussagekräftigen Bildern präsentieren,“ erläutert die Mutter von drei erwachsenen Söhnen.

Den kurzen Begleittext, der die Bildergeschichte auf „Eifelsüchtig“ erläutert, verfasst ihr Mann und denkt dabei schon wieder über die nächste Tour nach. „Wenn man uns fragt, was wir letzten Sonntag gemacht haben, schauen wir im Internet nach“, sagt Ursula Peters lachend und schwärmt von ihren vielen Touren im hohen Venn und in der Vulkaneifel, über Felsen in der Südeifel und quer durch das Revier an Ahr und Mosel: „Wandern ist unser Leben.“

Die Touren, die Ursula und Hans-Eberhard Peters mehrfach in der Woche unternehmen, werden mit einem einleitenden Text, einem Foto und einem Link zur Wanderkarte auf www.eifelsuechtig.de vorgestellt. Eine Bildergalerie findet sich bei Facebook.

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