Erster Arbeitstag des neuen Rheinbacher Pfarrers Bernhard Dobelke Das Heimspiel begann an Aschermittwoch

Rheinbach · Nur gut, dass das Leben einem die Chance gibt, sich mehr als einmal zu begegnen. Bernhard Dobelke, der am Aschermittwoch seinen ersten Arbeitstag als neuer leitender Pfarrer des katholischen Seelsorgebereichs Sankt Martin in Rheinbach hatte, musste seine neue Wirkungsstätte nicht auf der Landkarte suchen.

 Rheinbachs neuer Pfarrer Bernhard Dobelke an seinem ersten Arbeitstag, Aschermittwoch 10.2.16

Rheinbachs neuer Pfarrer Bernhard Dobelke an seinem ersten Arbeitstag, Aschermittwoch 10.2.16

Foto: Mario Quadt

In der Rheinbacher Tomburg-Kaserne leistete der gebürtige Bad Godesberger seinen Wehrdienst und war mit den schweren, olivgrünen Transport-Lkw oft auf den Straßen der Glasstadt unterwegs. „Möglicherweise war ich morgens auf der Straße manchem im Wege“, sagt er und lacht. „Die Gefährte haben mehr Geräusche als Beschleunigung erzeugt.“ Über 25 Jahre später möchte der 47-Jährige in Rheinbach „etwas in Gang setzen“, wie er an seinem ersten Arbeitstag sagt.

Ziemlich genau ein Jahr lang leitete Hermann Josef Zeyen, Dechant im Dekanat Rheinbach-Meckenheim, den Seelsorgebereich neben seinem Amt als Pfarrer in Wachtberg. Seit der Abberufung der drei Patres vom Deutschen Orden aus Rheinbach durch das Erzbistum im November 2014 war er Pfarrverweser. Zwischen dem leitenden Pfarrer Pater Damian und seinem Pastoralteam sowie einem Teil der Gemeinde war es zu Konflikten gekommen (der GA berichtete).

„Es ist ein hohes Engagement und Potenzial da.“

„Die Verletzungen, die es gegeben hat, stehen nicht mehr so im Vordergrund“, berichtet Dobelke, der bisher Stadtdechant in Solingen und Pfarrer im Seelsorgebereich Solingen-Mitte/Nord war. Die zum Teil hitzige Debatte vergangener Tage hätte aber eins glasklar zu Tage gefördert: „Es ist ein hohes Engagement und Potenzial da.“

Dieses gelte es zu nutzen – insbesondere angesichts der wegen des Priestermangels nicht einfachen Lage für die Kirche. „Die Zeiten, in den wir flächendeckend alles versorgen konnten, sind leider vorbei“, weiß der Theologe, der mit Zeyen zusammen in Bonn studierte. Dobelke und Zeyen vertreten beide den Priesterrat im Vorstand des Diözesanrates des Kölner Erzbistums.

Allerdings weiß Dobelke um die große Sehnsucht nach Halt und Sicherheit. „Die Menschen suchen nach Bindung in ihrem Ort.“ Eine elementare Frage werde sein, wie Menschen zur Mitarbeit in der Gemeinschaft einer Gemeinde motiviert werden können. „Ich finde es sympathisch, wenn Erzbischof Woelki sagt: 'Ich habe nicht das Patentrezept.' Wir können uns nur gemeinsam auf die Suche machen.“

Prozession zu Ehren des heiligen Josef

Gleich am ersten Arbeitstag sei ihm eine erhaltenswerte Tradition zu Ohren gekommen: „Ich hörte, es gibt in Queckenberg am Patrozinium, dem 19. März, eine Prozession zu Ehren des heiligen Josef“, erklärt er. „Wenn es eine Tradition ist und die Menschen kommen, dann ist es wichtig und muss gepflegt werden.“

Ein berufliches Steckenpferd war ihm stets die Ökumene. So war er in den vergangenen zwei Jahren in Solingen Chef der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen. „Das ist etwas, was ich hier fortsetzen will.“

Wenn er mal für sich ist, geht er zwei Passionen nach: Er ist Amateurfunker und mag Musik in all ihrer Bandbreite. Dobelke spielt selbst Orgel, hört sich aber auch gern Gitarrenmusik aus dem Verstärker an. „Zu meinen Lieblingsbands gehört eine, deren Sänger in Rheinbach seine Schulbildung genossen hat“, sagt er und lacht. Für einen BAP-Auftritt während der anstehenden Jubiläumstour hat sich Hochwürden seine Karte gesichert. „Natürlich in Köln.“

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