Rheinbach Classics Chris Norman auf Zeitreise in die 70er

RHEINBACH · Er ließ seine Fans eine ganz schöne Weile warten, doch als Chris Norman am Freitag um 21.52 Uhr in Blue Jeans, schwarzem Hemd, Weste, weißen Slippern und mit mittlerweile ziemlich dunklen Haaren die Bühne betrat, war das ganz schnell vergessen.

Chris Norman dirigiert sein Publikum wie eh und je beim Auftakt der Rheinbach Classics.

Chris Norman dirigiert sein Publikum wie eh und je beim Auftakt der Rheinbach Classics.

Foto: Wolfgang Henry

Der britische Sänger und langjährige Stimme der legendären Band Smokie brachte zum Auftakt der Rheinbach Classics, den im kommenden Jahr voraussichtlich Lokalmatador Wolfgang Niedecken mit BAP gestalten wird, seine rund 2 500 Fans sofort in Bewegung. Bei "Lay Back in the Arms of Someone" wippte, tanzte und sang bereits der ganze Himmeroder Wall.

Das galt auch für die Zuschauer auf den "Logenplätzen", die das Geschehen von den Balkonen und Fenstern der umliegenden Häuser miterlebten. Die hatten zuvor schon gesehen, wie die Bands Rocksteady und Playoff aus Rheinbach den Höhepunkt des Abends vorbereitet hatten.

Norman, seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne, wagte gut drei Monate vor seiner Deutschland-Tour gleich eine doppelte Zeitreise. Kein Wunder, hatte er doch Anfang des Jahres sein neues Album "Time Traveller" (Zeitreisender) herausgebracht. Darauf hat der Altmeister seine persönlichen Lieblingssongs anderer Künstler gecovert und mit seiner rau-romantischen Stimme neu interpretiert.

Und zwischen diese "neuen" Songs wie "Get It On" (T. Rex), "Chasing Cars" (Snow Patrol) oder "Be My Baby" (The Ronettes, Dirty Dancing) mischte der 60-Jährige seine altbekannten Hits wie "Stumblin' In" (mit Suzi Quatro), "If You Think You Know How to Love Me", "Living Next Door to Alice", "Needles and Pins", "Oh Carol" und natürlich "Midnight Lady", das Dieter Bohlen 1986 für ihn geschrieben hatte.

Darüber hinaus präsentierte Norman noch weitere Coverversionen, zum Beispiel "The Boxer" von Simon & Garfunkel, "Sledgehammer" von Peter Gabriel und "Summer of '69" von Bryan Adams. Nach einer mehr als eineinhalbstündigen Reise durch die 70er und 80er mit mehreren Zugaben ließ Norman ein begeistertes Publikum zurück.

"Ich fand es toll. Für mich hätte er aber noch ein paar mehr von seinen Schnulzen spielen können", sagte Iris aus Meckenheim. Und Rolf aus Swisttal meinte: "Ich war zum ersten Mal hier. Ich habe geklatscht, getanzt, gesungen - ein super Abend."

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