Weihnachten in der JVA Rheinbach Brücken in die Welt draußen

RHEINBACH · Weihnachten hinter Gittern ist besonders schwer. Um den Insassen der Justizvollzugsanstalt Rheinbach die Festzeit etwas zu erleichtern, gibt es das Weihnachtsmeeting, bei dem sich Betreuer und Ehrenamtliche mit den Gefangenen treffen.

 Zum Weihnachtsmeeting hatten die ehrenamtlichen Betreuer die Gefangenen der JVA Rheinbach und offizielle Vertreter in die Anstaltskirche eingeladen.

Zum Weihnachtsmeeting hatten die ehrenamtlichen Betreuer die Gefangenen der JVA Rheinbach und offizielle Vertreter in die Anstaltskirche eingeladen.

Foto: Saxler-Schmidt

„An Weihnachten sollen Menschen für Menschen da sein.“ Damit fasste die Vorsitzende der Gesellschaft für soziale Eingliederung, Ingeborg von Westerman, in Worte, was die ehrenamtlichen Betreuer der Gefangenen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rheinbach in die Tat umsetzen. Und das nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über.

Unter dem Dach der Gesellschaft bieten sie Gefangenen in verschiedenen Gruppen Möglichkeiten zum Gespräch, zum Austausch untereinander und mit Menschen „von draußen“ oder auch zum gemeinsamen Kampf gegen die Sucht.

Aus diesen Suchtgruppen waren die Weihnachtsmeetings in größerer Runde hervorgegangen. Inzwischen sind sie alljährlich kurz vor Heiligabend zur festen Tradition in der JVA Rheinbach geworden. Persönliche Gespräche und viele besondere Speisen auf dem Büffet, die die ehrenamtlichen Betreuer zubereiten und mitbringen, stehen dabei inzwischen im Mittelpunkt. Anstaltsleiter Hans-Jürgen Binnenbruck begrüßte als Hausherr unter den Gästen „von draußen“ an diesem Abend auch Bürgermeister Stefan Raetz, den Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Mathias Mölleken, sowie Pfarrer und Seelsorger der Kirchengemeinden und der Anstalt.

Für die ehrenamtlichen Betreuer dankte Karl Seifert der Anstaltsleitung, dass sie den Betreuern dieses Weihnachtsmeeting möglich mache. Ein wichtiges Element von Weihnachten sei das Verbindende, sagte Ingeborg von Westerman, die sich selbst als „dienstälteste“ Ehrenamtliche seit 1974 in der Gefangenenbetreuung engagiert. Sie selbst habe das während des Krieges erlebt, als ihr Mann Weihnachten an der Front und sie Weihnachten in der Heimat im Bombenhagel verbracht habe. Ähnlich verbinde Weihnachten auch die Gefangenen in der JVA mit ihren Familien und Freunden.

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