Behörde erlässt Auflagen Bezirksregierung erklärt Ramershoven zum Überschwemmungsgebiet

RHEINBACH · Idyllisch plätschert der Eulenbach durch Ramershoven. Wer ihn finden will, muss derzeit ein wenig suchen, denn momentan führt das Gewässer, das auch als Gräbbach oder Ramershovener Bach bekannt ist, wenig Wasser.

Ein unscheinbares Rinnsal ist der Eulenbach zurzeit. Bei starkem Regen tritt er jedoch bei Ramershoven über die Ufer.

Ein unscheinbares Rinnsal ist der Eulenbach zurzeit. Bei starkem Regen tritt er jedoch bei Ramershoven über die Ufer.

Foto: Roland Kohls

Was aber geschieht, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet und ein Jahrhunderthochwasser die Menschen im Rheinbacher Ortsteil sowie deren Hab und Gut bedroht, darüber machte sich die Kölner Bezirksregierung Gedanken. Ergebnis: Die Behörde erklärte Teile des Ortes zum Überschwemmungsgebiet.

Das hat Folgen: Wer in diesem Areal lebt, muss zum Beispiel jede bauliche Veränderung auf seinem Grund und Boden mit der Unteren Wasserschutzbehörde der Kreisverwaltung abstimmen. Viele Menschen in Ramershoven sind verunsichert, welche Folgen die Verordnung hat. Während der jüngsten Sitzung des Rheinbacher Ausschusses für Stadtentwicklung hörten einige von ihnen genau hin.

"Es gibt einen hohen Informationsbedarf", meinte Robin Denstorff von der Verwaltung eingangs seiner Ausführungen. Um dem Rechnung zu tragen, habe die Stadt gemeinsam mit Ortsvorsteherin Dagmar Specht eine Informationsveranstaltung am Mittwoch, 29. Oktober, auf die Beine gestellt. Dann will die Verwaltung zu allen Fragen zur Festsetzung der Bezirksregierung Stellung nehmen. "Das Überschwemmungsgebiet des Eulenbachs gibt es schon lange, wir hatten nur noch nie eine Karte darüber", sagte Bürgermeister Stefan Raetz.

Neu ist allerdings, dass die Bewohner des Überschwemmungsgebiets nun - behördlich angeordnet - alles zu unterlassen haben, was das Gefahrenpotenzial von Hochwasser erhöhen könnte. So dürfen unter anderem in den betreffenden Arealen keine neuen Baugebiete ausgewiesen werden. Außerdem muss die Erweiterung von Wohngebäuden, Gartenhäusern und anderem ebenso mit der Unteren Wasserschutzbehörde abgestimmt werden wie das Erhöhen oder Vertiefen der Erdoberfläche. Dieses Vorgehen gilt ab sofort, erklärte Denstorff. Aber: "Das heißt nicht, dass jetzt niemand mehr ein Gartenhäuschen bauen oder seinen Garten bewirtschaften darf."

Um aus Hochwasserschäden der vergangenen Jahre zu lernen, arbeitet die Stadt mit der Bezirksregierung in einer Arbeitsgruppe zusammen. In der Runde geht es darum, Hochwasserrisiken zu minimieren.

"Wir haben jetzt jede Menge Hausaufgaben auf", meinte Denstorff. Erste Maßnahmen zur Verringerung von Hochwasserschäden seien bereits erarbeitet. Die Planungen zu deren Umsetzung sollen im kommenden Jahr beginnen. Die Renaturierung des Baches und seiner umliegenden Auen oder eine Verbreiterung des Bachbetts zur Minimierung der Fließgeschwindigkeit sind ebenso denkbar wie das Vergrößern von Durchlässen oder der Bau von Hochwasserschutzmauern. "Wir werden bauen, damit die Belastung gar nicht erst eintritt", sagte Raetz.

Eine Diskussion über die Hochwassergefahren und die Auswirkungen sparte sich der Ausschuss auf Vorschlag von CDU-Ratsherr Bernd Beißel auf. Zwar handele es sich um "tiefgreifende Einschnitte", wie der Christdemokrat sagte, zuvor solle allerdings erst die Bürgerversammlung am Mittwoch abgewartet werden. Danach könne das Gremium erneut über das weitere Vorgehen diskutieren. Raetz sagte , dass ein Überschwemmungsgebiet auch aufgehoben werden könne, wenn gewisse Maßnahmen umgesetzt sind.

Stadt informiert

Am Mittwoch, 29. Oktober, ab 17.30 Uhr, informiert die Verwaltung die Bürger in der Mehrzweckhalle Ramershoven, Peppenhovener Straße.

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