CDU-Fraktion Rheinbach Bernd Beißel tritt 2017 zurück

Rheinbach · Bernd Beißel, 71, der die Rheinbacher CDU-Fraktion seit 17 Jahren führt, wird sein Amt zum 30. Juni 2017 zur Verfügung stellen.

Tritt 2017 zurück: Bernd Beißel.

Tritt 2017 zurück: Bernd Beißel.

Foto: Wolfgang Henry

Nach der Kommunalwahl 2014 war er von seiner Fraktion noch einstimmig für die volle Legislaturperiode bis 2020 gewählt worden. Doch in letzter Zeit häufte sich die Kritik an seiner von vielen als zu dominant empfundenen Amtsführung.

So kam es, dass der Einladung zur jüngsten Fraktionssitzung am Mittwoch ein Antrag zu Beißels Abwahl beigefügt war, den nach Informationen des GA eine breite Mehrheit befürwortete. Bevor es jedoch zur Abwahl kommen konnte, lud Bürgermeister Stefan Raetz die Fraktion am Dienstag ins Rathaus zum Krisengespräch.

Am Ende der dreistündigen Unterredung einigten sich Beißel und seine Kritiker auf folgenden Kompromiss: Der 71-Jährige bleibt noch ein gutes Jahr bis zum 30. Juni 2017 an der Spitze der Fraktion und macht dann Platz für eine/n Nachfolger/in.

Ratsfrau Silke Josten-Schneider, 46, gehört zu den Beißel-Kritikern. Am Freitag sagte sie: „Wir haben einen guten Kompromiss gefunden. Uns geht es um die Sache. Wir wollen mit Herrn Beißel gemeinsam weiter gute Politik für Rheinbach machen.“

Beißel sei mit seiner Bereitschaft zurückzutreten einer „schon länger in der Fraktion bestehenden Forderung“ nachgekommen. Damit sei die Abwahl obsolet geworden. Ziel sei es, zu einer effektiven Arbeit zurückzukehren. Es gehe nicht um mehr Macht für Jüngere, sondern um einen guten Mix aus Jung und Alt, um mehr Mitsprache und um größeren Einfluss der Fraktion bei wichtigen Themen.

Ausdrücklich dankte Josten-Schneider Beißel für dessen Leistungen für Rheinbach in den vergangenen 40 Jahren. Er sei an der guten Entwicklung der Stadt maßgeblich beteiligt gewesen, habe den Ehrenring der Stadt und das Bundesverdienstkreuz erhalten. Sie hoffe nun, dass sich die Wogen nach dem reinigenden Gewitter wieder glätten.

Bernd Beißel war am Freitagabend bis Redaktionsschluss aufgrund der Teilnahme an einer Trauerfeier für eine Stellungnahme zu dem Thema nicht zu erreichen.

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