Medizinzentrum für Rheinbach Bauträger plant Arztpraxen auf Gärtnereigelände

Rheinbach · Wo einst Tomaten und Kohlrabi des Pallotti-Kollegs Rheinbach gediehen, sollen sich nun Kinder- und Jugendmediziner niederlassen. Der Meckenheimer Bauträger will ein Medizinzentrum und Wohnungen bauen. Politiker befassen sich mit dem Projekt.

 Die ehemaligen Gewächshäuser am Pallottikolleg in Rheinbach.

Die ehemaligen Gewächshäuser am Pallottikolleg in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

Kindheitserinnerungen der kulinarischen Art zauberte Bruder Robert Weimer auf seine unnachahmliche Weise. Der als stets freundlich und zugleich urgemütlich geltende Pallottinerbruder und Patron der Gärtnerei des Vinzenz-Pallotti-Kollegs (VPK) an der Pallottistraße war bei Schülern wie Kollegium insbesondere für die geschmackliche Finesse seines selbst gezogenen Gemüses geschätzt.

In den unter seiner Obhut bewirtschafteten Gewächshäusern und den Außenbeeten des VPK gediehen beispielsweise Tomaten und Kohlrabi, die bei allen, die sie essen durften nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Kurz vor dem Jahresende verwandelte Bruder Weimer das Gewächshaus in ein sattrotes Meer aus Weihnachtssternen. Wo einst der Gottesmann mit dem grünen Daumen ackerte, soll schon bald ein Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in die Höhe wachsen.

Das Bauträgerunternehmen Weydeck GmbH mit Sitz in Meckenheim plant an der Pallottistraße – zwischen der noch bestehenden Schulturnhalle und dem vor drei Jahren fertiggestellten Wohngebäudekomplex „Pallottiquartier“ den Bau von mehreren Praxen mit dem Schwerpunkt auf kinder- und jugendmedizinische Versorgung, einer Apotheke, einem Multifunktionsraum mit angeschlossenem Café sowie Wohnungen. Am Dienstag, 8. Januar, ist das Vorhaben Thema im Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Planung und Verkehr. Damit das Medizinzentrum realisiert werden kann, muss zuerst ein Bebauungsplan für das Areal auf den Weg gebracht werden.

Für eben dieses, rund 2630 Quadratmeter große Gärtnereiareal hatte sich bereits im März 2016 ein anderer Investor interessiert. Der wollte das Grundstücks kaufen, um dort zwei zweigeschossige Wohnhäuser zu bauen. Diese Häuser mit komfortablen Wohnungen sollten somit direkt neben das bestehende Pallottiquartier gebaut werden (der GA berichtete). Allerdings legte der Stadtentwicklungsausschuss im April des gleichen Jahres die Pläne einstimmig vorerst auf Eis.

Denn: Das damals in städtischer Hand befindliche Areal soll erst dann für den Markt zur Verfügung gestellt werden, wenn die Ergebnisse aus dem Handlungskonzept „Wohnen Rheinbach 2030“ vorliegen würden. Im Frühjahr 2019 soll diese, mehrfach verschobene Expertise eines Planungsbüros nach Auskunft der Verwaltung vorgestellt werden. Darin geht es um die Einschätzung der Experten, wie sich der Bedarf an Wohnraum in Rheinbach aktuell darstellt.

Der Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung: Umwelt, Planung und Verkehr kommt am Dienstag, 8. Januar, 18 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses zusammen.

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