Kommentar zum Streit in der CDU Rheinbach Aufschlag zum Finale
Meinung | Rheinbach · In einer Rheinbacher Tennishalle kommt es im Juni vermutlich zum großen Schlagabtausch der beiden Gruppen in der Rheinbacher CDU. Dass die Partei trotz des Streits derart gewachsen ist, lässt nur den Schluss zu, dass es zu vielen Kampfkandidaturen bei der Kommunalwahl kommen wird, findet GA-Redakteur Mario Quadt.
Es gibt ihn wohl doch, den großen finalen Schlagabtausch zwischen den streitenden Flügeln innerhalb der Rheinbacher Christdemokraten. In der Tennishalle soll es zum Finale kommen, von dem beide Seiten immer beteuert haben, dass es niemals stattfinden solle. Man wolle sich im Vorfeld dieser Wahl einigen, hieß es unisono von beiden Seiten. Schon die letzte Mitgliederversammlung der Partei mit dem C im Namen im November 2018 war geprägt von gegenseitigen Vorwürfe und massiven persönlichen Anfeindungen. Einige Mitglieder bezeichneten den Abend, der sich über mehr als sieben Stunden hinzog, als „Tollhaus“ oder „Hänneschentheater“.
Aber: Seit dieser desaströsen Vorstellung vor fast anderthalb Jahren hat die Rheinbacher CDU rund 100 Mitglieder hinzugewonnen, hat nun 450 Frauen und Männer mit CDU-Parteibuch. Dass trotz dieses noch immer schwelenden Streits die Zahl der Mitglieder kontinuierlich steigt, lässt nur einen Schluss zu: Beide Seiten bemühen sich um neue Mitglieder, um bei den sehr wahrscheinlichen Kampfkandidaturen um die 18 Wahlbezirke und womöglich einen weiteren Bürgermeisterkandidaten als Sieger vom Platz zu gehen.
Gewiss sind unter den neuen Christdemokraten auch viele, die vielleicht gerade wegen des Streits, mit ihrem Beitritt einen Beitrag leisten wollen, die Sachpolitik in der Partei zu stützen und sich keinem der Lager zuordnen lassen. Nur „unbelastete“ Kandidaten werden bei den Kommunalwahlen beim Wahlvolk eine Chance haben. Kommen die nicht zum Zuge, droht an der Wahlurne ein Desaster.