Bonn-Rheinbacher Arbeitskreis Auf den Spuren alter Schlachten

RHEINBACH/BONN · "Es ist ein Hobby, das die Allgemeinbildung fördert und spannend ist." Brigadegeneral a.D. Joachim Behne gehörte 1987 zu den Mitbegründern des Militärhistorischen Arbeitskreises (AK) Bonn-Rheinbach. Etwa 130 Leute sind an dem AK beteiligt, sie treffen sich in der Regel monatlich zu Vorträgen oder Exkursionen.

 An den Hängen des Isonzo-Tales in begaben sich die Mitglieder des Militärhistorischen Arbeitskreises Bonn-Rheinbach auf die Spuren der Schlachten des Ersten Weltkriegs.

An den Hängen des Isonzo-Tales in begaben sich die Mitglieder des Militärhistorischen Arbeitskreises Bonn-Rheinbach auf die Spuren der Schlachten des Ersten Weltkriegs.

Foto: Arbeitskreis

Die meisten sind pensionierte oder aktive Soldaten und Beamte der Bundeswehr, die Gruppe ist aber für alle Interessierten offen. Einzige Voraussetzung: Das Interesse an militärhistorischen Themen.

Die Referenten kommen meist aus den eigenen Reihen und sprechen über aktuelle oder vergangene Kriegsgeschehnisse. Die Exkursionen führen in europäische Länder wie Italien, Dänemark, Tschechien und die Türkei, aber auch nach Namibia oder in die USA.

Im Jahr 2014 drehte sich alles um den 1. Weltkrieg. 26 Teilnehmer reisten nach Slowenien und Norditalien, um sich an den Originalschauplätzen mit den Isonzo-Schlachten von 1917 zwischen Italien und Österreich-Ungarn zu befassen. Benannt wurden sie nach dem Fluss Isonzo, um dessen Tal sich die Fronten zogen. Oberstleutnant a.D. Bernd Wacker vollzog mit den Teilnehmern in acht Tagen den Verlauf der Schlachten nach. Sie nahmen wichtige Landmarken in Augenschein, um die gekämpft wurde.

In Monte Grappa besichtigte die Gruppe ein Denkmal für die Gefallenen der Schlachten. Nebenbei lernten die Teilnehmer Neues über die norditalienische Landschaft kennen. Mit einer ganz anderen Zeit beschäftigte sich der Vortrag über die Schlacht von Worringen, heute der nördlichste Stadtteil von Köln im Stadtbezirk Chorweiler.

1288 entschied sie den sechs Jahre währenden Limburger Erbfolgestreit. Sie veränderte das Machtgefüge im gesamten Nordwesten Europas. "Letztlich lassen sich viele Witze über Köln und Düsseldorf auf diese Schlacht zurückführen", meint der Meckenheimer Behne. Denn das Kölner Fußvolk hätte nicht auf der Seite des Erzbischofs von Köln gekämpft, sondern für Herzog Johann I. von Brabant und Graf Adolf V. von Berg, die ihr Zentrum in Düsseldorf hatten.

Der Erzbischof von Köln wurde durch den Ausgang der Schlacht entscheidend geschwächt, dagegen sicherte sich der Herzog von Brabant auch das Herzogtum Limburg. Behne hält die Beschäftigung mit der Kriegshistorie für einen wichtigen Teil geschichtlicher Bildung. Sein Credo: "Je besser die eigene Bildung ist, umso mehr ist man immun gegen Demagogie und Verführung."

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