Ortsgespräch in Merzbach Anwohner bringen Probleme mit der Müllabfuhr zur Sprache

RHEINBACH-MERZBACH · Die angekündigte Ortsbegehung mit Bürgermeister Stefan Raetz und Ortsvorsteher Karl-Heinz Kerstholt war in diesem Fall eine "Ortsbefahrung".

 Im Wohnweiler Berscheid beraten Ortsvorsteher Karl-Heinz Kerstholt (l.) und Bürgermeister Stefan Raetz (Mitte) mit Anwohnern über Möglichkeiten für die Zufahrt für Müllfahrzeuge.

Im Wohnweiler Berscheid beraten Ortsvorsteher Karl-Heinz Kerstholt (l.) und Bürgermeister Stefan Raetz (Mitte) mit Anwohnern über Möglichkeiten für die Zufahrt für Müllfahrzeuge.

Foto: SAXLER-SCHMIDT

Denn es ging um die gesamte ehemalige Gemeinde Neukirchen, und die umfasst auch verstreut liegende kleinere Ortschaften und Wohnweiler: Berscheid, Nussbaum, Vogelsang, Krahforst, Kurtenberg, Scherbach, Klein-Schlebach, Groß-Schlebach, Irlenbusch sowie eben Neukirchen und Merzbach.

So ging es unter anderem nach Berscheid, wo die Anwohner zwar eine sagenhafte Aussicht über die Köln-Bonner Bucht haben, aber in abgelegener Wohnlage auch Probleme mit der Müllabfuhr. 34 Jahre lang sei der Müll an den Häusern abgeholt worden, das sei mit den größeren Fahrzeugen ohne Wendemöglichkeit nicht mehr machbar, klagten Anwohner. Sie müssen seither ihre Tonnen den Berg hochbringen - besonders im Winter ein Problem. Zwar sei dies grundsätzlich bis zu einer Entfernung von hundert Metern vom Haus laut den Richtlinien zumutbar, so Raetz. Allerdings einigten sich Anwohner und Stadt schnell, dass die Anwohner sich an der Befestigung einer Wendemöglichkeit für die Müllfahrzeuge beteiligen.

Beklagt wurde auch der schlechte Zustand des Wirtschaftswegs vom Bröckeweg in Neukirchen in Richtung der Grundschule in Merzbach, der auch als Schul- und Radweg genutzt wird. Bei diesem Kommunalweg will die Stadt selbst Abhilfe schaffen, denn: "Unsere Schulwege müssen sicher sein", betonte Raetz. Den bemängelten Zustand des Radweges entlang der Landstraße von Merzbach nach Rheinbach aber kann die Stadt nicht selbst abstellen, weil der Landesbetrieb Straßen zuständig ist. Mit diesem will die Verwaltung entsprechend Kontakt aufnehmen.

Auf Anregung von Bürgern soll auch geprüft werden, ob in der Ortsdurchfahrt Merzbach grundsätzlich Tempo 30 eingerichtet werden kann. Anwohner der Weidenstraße machten darauf aufmerksam, dass die Hälfte aller Vorgärten beidseits der Straße der Stadt gehöre, nicht den Anliegern selbst. "Ich muss das städtische Stück ja mitpflegen, ich würde es deshalb auch gerne kaufen", schlug ein Mann vor. Die Verwaltung wolle "eine Gesamtlösung" für die Weidenstraße schaffen, kündigte Raetz an.

Beim anschließenden Bürgergespräch, zu dem rund 40 Bürger in den Merzbacher Hof gekommen waren, wurde unter anderem der "Güllegestank" thematisiert. Anwesende Landwirte legten den Bürgern die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben und ihre ständige Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer dar. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Kerstholt wollen die Landwirte zusätzlich zu einer Bürger-Informationsveranstaltung zu dem Thema einladen, kündigten sie bei dem Gespräch an.

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