Sport für Mensch und Tier Anne Lenz gibt in Oberdrees Kurse in "Hunde Agility"

RHEINBACH-OBERDREES · Mia ist die Aufmerksamkeit selbst. Die blitzenden Augen fest auf Frauchen Anne Lenz geheftet, sitzt die pechschwarze Mischlings-Hündin mit dem weißen Fleck auf der Brust im Schnee. Auf das Zeichen ihrer Trainerin hat sie nur gewartet: Pfeilschnell flitzt Mia los. Die Richtung und die Reihenfolge der Hindernisse im Parcours gibt Anne Lenz vor.

 Und zack! Anne Lenz mit ihrer Hündin Mia im Parcours auf dem Hundeplatz in Oberdrees.

Und zack! Anne Lenz mit ihrer Hündin Mia im Parcours auf dem Hundeplatz in Oberdrees.

Foto: Wolfgang Henry

"Mia, Tunnel!", kommt leise der Befehl, unterstützt vom entsprechenden Handzeichen. Und Mia rennt in den Tunnel. Gleich darauf ist sie auch schon wieder draußen und erhält das Signal: "Mia, Spring!", dass sie jetzt ein Hindernis überwinden soll, was ihr elegant mit einem hohen Satz gelingt. Dann sind die Slalom-Stangen an der Reihe. Mia saust flink hindurch, dass der Schnee nur so hochfliegt.

Dann ist der Parcours zu Ende. In diesem Fall. Denn Anne Lenz und ihr Partner Peter Simons haben ihn nur zur Demonstration aufgebaut, um zu zeigen, was "Hunde Agility" bedeutet. Und zu welcher Leistung Mia in diesem Sport fähig ist. Denn die Hündin und Anne Lenz sind 2012 Deutsche Meister, Team- und Einzel-Sieger der German Classics 2012 und nicht zuletzt Zweitplatzierte der Mischlings-Weltmeisterschaft IMCA (International Mix & Breed Championship Agility) geworden.

Außerdem haben sie dieses Jahr bereits den ersten Platz in der Bavarian Agility Challenge Kreuth (B.A.C.K.) geholt. Auch mit dem dreijährigen Border Collie "Beau" hat Anne Lenz eine Reihe von Turnier-Erfolgen errungen. Der Dritte im Bunde, Border Collie "Chi", ist erst 16 Monate alt. "Mit 14 oder 15 Monaten fängt man mit dem Training der Hunde an", erklärt die 27-jährige Sportstudentin. Mit 18 Monaten dürfen die Hunde dann an Turnieren teilnehmen.

Agility sei keinesfalls nur Beschäftigung, sondern ziemlich anspruchsvoller Sport - für Mensch und Tier gleichermaßen. "Ein Parcours kann bis zu 22 Hindernisse lang sein", erklärt Anne Lenz. Dabei gehe es nicht nur um Schnelligkeit. Wichtig sei auch, die Hindernisse in der richtigen Reihenfolge und von der richtigen Seite aus abzuarbeiten.

Im Slalom zum Beispiel soll sich der Hund von rechts einfädeln, andernfalls wird es als Fehler gewertet. Da ist auch von Frauchen und Trainerin Anne Lenz Sportlichkeit, Fitness und höchste Konzentration gefordert. Denn sie ist es, die dem Tier die Richtung und das nächste Hindernis vorgibt. Da gilt es, den Überblick zu behalten und auch selbst schnell zu sein.

Die Sportstudentin, die schon als Kind mit Hunden aufgewachsen ist, hat Mia von einem Tierschutzverein geholt und vor vier Jahren mit ihrem Training begonnen. "Mia ist ein Traumhund", schwärmt sie. Und das nicht nur beim Agility-Sport, sondern auch als Familienhund, ebenso wie auch Beau und Chi. "Wenn wir auf den Platz kommen, sind die immer außer Rand und Band", sagt Lenz lachend. "Sie wollen einfach. Wenn ich sie hinterher ziehen müsste, hätte ich keinen Spaß."

Zusätzlich motiviert sie die Tiere durch Spielzeug und Leckerli. Zwei Mal in der Woche trainiert die junge Frau ihre Hunde, für sie selbst sind es vier Sporteinheiten in der Woche. Auf dem Hundeplatz des Hundesportvereins Voreifel am Locher Weg in Oberdrees gibt sie auch Kurse und Seminare in Agility.

Mehr Infos gibt es unter www.agitraining.de

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