Gemeinnütziger Verein besorgt Abenteuer Pur: Zeltstadt ist gefährdet

RHEINBACH · Der gemeinnützige Verein Abenteuer Pur befürchtet, dass er in diesem Jahr die Offene Zeltstadt in den Sommerferien im Rheinbacher Freizeitpark nicht anbieten kann. Hintergrund ist laut Geschäftsführer Georg Schroeter, dass der Rheinbacher Jugendhilfeausschuss dem Verein den beantragten Zuschuss von 2000 Euro verwehrt hat.

"Wir sind davon ausgegangen, dass wir den Betrag wie im letzten Jahr bekommen werden", sagte er gegenüber dem GA. Entsprechend sei auch der Teilnehmerbeitrag von 110 Euro pro Woche und Kind beziehungsweise Jugendlichem kalkuliert worden.

Dieser sei bereits von zuvor 99 Euro angehoben worden. Eine weitere Erhöhung hält Schroeter für problematisch, denn die Beiträge sollten für die Familien der acht- bis 16-jährigen Teilnehmer noch bezahlbar sein. Deshalb hätten alle Betreuer einschließlich seiner selbst schon vor zwei Jahren auf Aufwandsentschädigungen verzichtet.

Besonders enttäuscht zeigte er sich von der Feststellung der Stadt, dass sie den Freizeitpark für die Offene Zeltstadt kostenfrei zur Verfügung stellt. "Die Offene Zeltstadt ist ja schließlich kein Selbstzweck", erklärte Schroeter. "Wir machen mit der Zeltstadt ein Betreuungsangebot, von dem die Stadt letztlich auch profitiert und mit dem sie auch werben kann."

Schließlich seien solche Angebote mit Übernachtung genau das, was Eltern in den Ferien für ihre Kinder suchen. Zurzeit liegen nach seinen Angaben bereits 70 Anmeldungen für die beiden jeweils fünftägigen Naherholungen im Freizeitpark vor. Wie berichtet, hatte die Verwaltung in der Vorlage zur Sitzung die Teilnehmerzahlen auch nach Wohnorten analysiert. Demnach kamen im Jahr 2011 von den insgesamt 61 Kindern und Jugendlichen in der ersten Woche 34 aus Rheinbach, in der zweiten Woche von den insgesamt 56 dann 19 aus Rheinbach.

Für das Jahr 2012 waren von 60 Teilnehmern in der ersten Woche 40 aus Rheinbach, in der zweiten Woche von 61 Teilnehmern 21. Für diese Teilnehmer mit Wohnsitz in Rheinbach hatte es ebenso wie nach einem bestimmten Schlüssel auch für die Betreuer bereits eine Richtlinienförderung gegeben. Wie Schroeter auf Anfrage erklärte, liege dieser Tagessatz für Rheinbacher Kinder bei 2,60 Euro, für Kinder aus Meckenheim bei 2,50 Euro.

Für Teilnehmer aus anderen Kommunen werde die Regelförderung aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes nicht beantragt. Die Höchst-Teilnehmerzahl liegt bei 60 je Woche. Mehr sollen es auch nicht werden, damit das Ganze noch praktikabel bleibe, so Schroeter. Rechnet man 120 Mal die Teilnehmerbeiträge von je 110 Euro, sind dies für die zwei Wochen insgesamt 13 200 Euro, die jeweiligen Förderungen für Meckenheimer und Rheinbacher Kinder nicht mitgerechnet.

Die Kosten der Offenen Zeltstadt kann man nach Wortendes Abenteuer Pur-Geschäftsführers aber nicht allein an der reinen Durchführung der beiden Wochen festmachen.

Es gebe noch vieles "darum herum", wie etwa die Qualifizierung der Betreuer. Abenteuer Pur hofft jetzt auf die Unterstützung durch Sponsoren.

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