LKW-Unfall in Rheinbach A61 blieb über Nacht gesperrt

RHEINBACH · Langwierig gestaltete sich die Bergung des 40-Tonners, der am Freitagabend auf der A61 in die Böschung gefahren war. Wie berichtet, war der Sattelzug mit Bergheimer Kennzeichen nach einem Reifenplatzer von der Fahrbahn abgekommen. Der 46 Jahre alte Fahrer kam leicht verletzt davon. Laut Kölner Polizei mussten die Fahrspuren in Richtung Norden die ganze Nacht über gesperrt bleiben.

 Nach einem Reifenplatzer durchbrach ein 40-Tonner auf der A 61 bei Rheinbach die Leitplanke und kippte in die Böschung. Die Feuerwehr rettete den Fahrer aus dem Führerhaus.

Nach einem Reifenplatzer durchbrach ein 40-Tonner auf der A 61 bei Rheinbach die Leitplanke und kippte in die Böschung. Die Feuerwehr rettete den Fahrer aus dem Führerhaus.

Foto: Axel Vogel

Erst gegen 4.30 Uhr war es einem Schwerlastunternehmen gelungen, den Laster aus der Böschung zu heben, teilte ein Sprecher der Kölner Polizei am Sonntag mit. Bis 10 Uhr bestand wegen Aufräumarbeiten an der Unfallstelle noch ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern.

Der Fahrer des Lasters hatte am Freitagabend gegen 19.30 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Nach Aussage des Einsatzleiters der Polizei vor Ort war ein Reifenplatzer schuld gewesen. Zeugen hätten einen "lauten Knall" zu Protokoll gegeben, bestätigte der Polizeisprecher. Daraufhin brach der 40 Tonner nach rechts aus, durchbrach die Leitplanke und kippte in einer etwa zehn Meter tiefen Böschung um. Glück im Unglück für den Fahrer: Bäume hatten verhindert, dass sein Fahrzeug die komplette Böschung hinuntergestürzt war. Etwa fünf Meter unterhalb der Fahrbahn kam die Zugmaschine samt Auflieger auf der rechten Seite zum Liegen.

Die unglückliche Lage des Lasters, der in dem Hang von mehreren Bäumen gehalten wurde, hatte die Rheinbacher Feuerwehr um Einsatzleiter Laurenz Kreuser vor einige Herausforderungen gestellt. Kreuser sah die Gefahr, dass die Bäume dem Gewicht des Fahrzeuges womöglich nicht standhielten. Immerhin hatte dieser auch noch etwa 24 Tonnen Fruchtsaft geladen. Darum ließ der Einsatzleiter den Havaristen zunächst mit Stahlseilen sichern, die an Feuerwehrfahrzeugen befestigt wurden, die auf der Fahrbahn der A61 standen. Anschließend mussten die Einsatzkräfte mit Motorsägen ran: Das Führerhaus lag nahezu unzugänglich zwischen Ästen und Bäumen.

Auch von der Drehleiter aus begannen Feuerwehrleute, sich den Weg zu dem Fahrer zu schneiden. Der war laut Polizei ansprechbar und augenscheinlich leicht verletzt. Auch beim Freischneiden mussten die Einsatzkräfte umsichtig vorgehen. Es bestand die Gefahr, dass Bäume oder Äste gekappt wurden, die den Lastzug bislang noch in der Böschung hielten. Zudem hatte Laurenz Kreuser die Polizei auf Schaulustige aufmerksam gemacht, die sich von einem Acker unterhalb der Unfallstelle zu nähern versuchten. Unter anderem fuhr ein Bauer mit seinem Traktor ein ums andere Mal unmittelbar unterhalb des Lasters auf dem Acker umher.

Um kurz vor 21 Uhr war es geschafft: Der Fahrer konnte aus eigener Kraft in den Arbeitskorb der Drehleiter klettern. Der Rettungsdienst kümmerte sich sofort um den 46-Jährigen, der laut des Polizeisprecher mit "leichten Schürfwunden" davon gekommen war. Über Stunden zu tun hatten dann die Mitarbeiter einer Schwerlastfirma. Schließlich lag der Havarist nach Aussage der Polizei so unglücklich in dem Hang, dass der 40-Tonner bis zum Morgen gesichert bleiben musste. Daher blieb auch die Vollsperrung der Fahrbahn bestehen. Bis zur Freigabe der Fahrspur hatte die Polizei den Verkehr an der Abfahrt Rheinbach von der A61 abgeleitet.

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