Lärmschutz kommt 2017 550 Meter lange Wand an der A61 bei Wormersdorf

Rheinbach · Mit fast historisch anmutenden Planskizzen in seinen Aktenordnern kennt sich Konrad Hamacher vom Landesbetrieb Straßenbau NRW aus. Der Fachmann von der Euskirchener Dependance der Behörde hat die Akten übernommen, die seine Vorgänger bereits seit 1978 in Sachen Lärmschutz entlang der A 61 bei Wormersdorf pflegt.

Im Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Planung und Verkehr berichtete Hamacher, wann die Autobahnanrainer mit dem ersehnten Schutz vor dem Krach von der vielbefahrenen Fernstraße rechnen können: 2017 sollen die Bauarbeiten beginnen.

Anhand eines anderen Straßenbauprojekts, welches Hamacher in der Federführung hat, zeigte er auf, wie lange der Ausbau einer Schnellstraße auf sich warten lassen kann. "Die ursprüngliche Linienführung für den Lückenschluss der A 1 bei Blankenheim wurde 1970 festgelegt, im Jahr 1999 wurde ein erster Bauplan vorgestellt", berichtete der Ingenieur.

So gesehen, scheinen die Wormersdorfer noch vergleichsweise flink in die Situation versetzt zu werden, die Bauarbeiten für die seit 1978 geforderten Schutzwände tatsächlich erleben zu können. Dass nicht bereits 2016 an der von täglich 70.000 Fahrzeugen genutzten Nord-Süd-Verbindung gebaut werde, liege daran, dass die Standfestigkeit einer Brücke über die Autobahn noch geprüft werden müsse.

Bis zu vier Meter hohe Schutzwand aus Beton

Die Frage ist, ob die Überführung zwischen Wormersdorf und Klein-Altendorf aus Sicht der Statiker noch stabil genug ist, dass dort der Lärmschutz darauf gebaut werden kann. "Bauen wir es auf die Brücke oder etwas Separates?", fragte Hamacher.

Wenn diese Fragestellung geklärt ist, entsteht eine 550 Meter lange und bis zu vier Meter hohe Schutzwand aus Beton. "Da sie ein wenig von der Autobahn versetzt entsteht, sieht sie von Wormersdorf aus höher aus", berichtete der Straßenbauer. 1,5 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Fred Bongartz (CDU) wollte wissen, ob auch durchsichtige Elemente möglich und sinnvoll sind. Von dieser Variante riet Hamacher ab: "Eine Betonwand ist hochabsorbierend - die durchsichtigen Elemente sind es nicht."

Kurt Brozio (CDU) fragte, ob ein möglicher sechsstreifiger Ausbau der A 61 zwischen Rheinbach und dem Kreuz Meckenheim Auswirkungen auf den ersehnten Lärmschutz haben könnte. Wohl kaum, erklärte Hamacher die zeitlichen Dimensionen eines Straßenbauprojektes. Erst Anfang 2016 werde der entsprechende Bundesverkehrswegeplan aufgestellt. Fände sich dort der sechsstreifige Ausbau wider, hieße das nicht, dass bald die Bagger anrücken. "Ausbauten dauern manchmal ein bisschen länger", meinte er und nannte einen Zeitrahmen von 20 Jahren bis zur möglichen Realisierung der Verbreitung um je eine weitere Fahrspur in beide Richtungen.

Michael Rohloff (SPD), der die Auskunft des Behördenvertreters in einem Antrag gemeinsam mit SPD-Ratsfrau Ute Krupp gefordert hatte, sprach beim avisierten Baubeginn von einem "Silberstreif am Horizont". Die Bürgerinformation sei für die zweite Jahreshälfte 2016 vorgesehen, erklärte Hamacher - also dann, wenn die Baupläne endgültig feststehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort