Leiche in Rheinbach gefunden 50-Jähriger soll Freundin erschossen haben

Rheinbach/Bad Nauheim · Die Polizei hat am Mittwoch einen 50-jährigen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, seine 43-jährige Freundin umgebracht zu haben. Die Leiche der Frau fanden die Ermittler nach GA-Informationen vergraben in einem Garten in Rheinbach.

Ein Vermisstenfall aus dem hessischen Bad Nauheim hat nach GA-Informationen in Rheinbach sein tragisches Ende gefunden. Am Mittwoch entdeckten Kriminalbeamte des Polizeipräsidiums Mittelhessen aus Friedberg, unterstützt von Bonner Kollegen, im Garten des Hauses der Mutter des mutmaßlichen Täters die Leiche einer 43-jährigen Bankangestellten aus dem 900-Einwohner-Dorf Wisselsheim bei Bad Nauheim. Sie war im Garten vergraben worden.

Der mutmaßliche Täter, ihr 50-jähriger Lebensgefährte, wurde noch am Mittwoch in seiner Wohnung im hessischen Butzbach festgenommen.

Wie Staatsanwalt Thomas Hauburger von der zuständigen Staatsanwaltschaft Gießen am Donnerstag weiter erläuterte, gab der Mann „eine geständige Einlassung“ ab. Danach habe er seine Lebensgefährtin nach einem Streit am 8. April erschossen und den Leichnam einige Tage später in seinem Auto zum „Anwesen seiner Mutter in Nordrhein-Westfalen“ gebracht. Den Auffindeort Rheinbach wollte Hauburger nicht bestätigen. An Donnerstag wurde der Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft Gießen muss nun entscheiden, ob sie gegen den Mann Anklage wegen Mordes oder Totschlags erheben wird. Die Waffe soll der Tatverdächtige illegal erworben haben.

Mitte April hatten Angehörige die 43-Jährige als vermisst gemeldet, nachdem sie einige Tage nichts von ihr gehört hatten. Aufrufe in den örtlichen Medien und umfangreiche Suchmaßnahmen, auch mit einem Hubschrauber und Tauchern in einem See, brachten keinen Erfolg. Da auch keine Hinweise auf einen möglichen Selbstmord, einen Urlaub und auf freiwilliges Verlassen der Wohnung vorlagen, konzentrierte sich eine Sonderkommission der Friedberger Polizei auf das persönliche Umfeld der Vermissten. Eine Freundin des Opfers brachte die Ermittler weiter. Die Frau sagte aus, dass ihre Freundin am 8. April eine Verabredung mit dem 50-Jährigen gehabt habe. Gegen den Mann lagen bereits Anzeigen von zwei Frauen wegen Nachstellungen vor, verurteilt wurde er allerdings nicht. Das Opfer und der mutmaßliche Täter waren befreundet, lebten jedoch nicht zusammen.

Nachdem der Tatverdacht sich erhärtet hatte, nahmen Polizeibeamte den Mann am Mittwoch in dessen Wohnung fest. Eine richterliche Anordnung gestattete den Ermittlern auch, die Wohnung des Tatverdächtigen und das Haus seiner Mutter in Rheinbach zu durchsuchen. Die Ermittler setzten in Rheinbach zudem Spürhunde ein. Wie Staatsanwalt Hauburger weiter sagte, gebe es keine Hinweise auf eine Beteiligung der Mutter an dem Tötungsdelikt.

Die Bonner Polizei versiegelte am Donnerstag Haus und Garage der Mutter des Tatverdächtigen. Offenbar hielt sich zur Mittagszeit niemand in dem besagten Haus auf, denn die Rollladen waren heruntergelassen, Post steckte im Briefkasten und es öffnete niemand, als ein Nachbar an der Tür klingelte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort