Kinder lernen Natur kennen 300 Kinder nehmen an Waldjugendspielen teil

RHEINBACH · An zwei Tagen ziehen Kinder der Rheinbacher und Meckenheimer Grundschulen auf Einladung des Landesbetriebes Wald und Forst NRW in die Natur, um ihr Waldwissen an zehn Stationen rund um die Tomburg zu beweisen.

 Die Klasse 4 a der Grundschule St. Martin bei den Wormersdorfer Waldjugendspielen.

Die Klasse 4 a der Grundschule St. Martin bei den Wormersdorfer Waldjugendspielen.

Foto: Matthias Kehrein

Welches Waldtier ist ein wahrer Meister im Verstecken, unterwegs auf vier Beinen und bellt manchmal? „Ein Hund“, kommt es schnell aus verschiedenen Kindermündern. Der lebt aber nicht im Wald, wenden andere ein. Und außerdem verrät der Rätsel-Steckbrief weiter: Es geht um das Reh, die kleinste heimische Hirschart. Gar nicht so einfach also, was von rund 300 Viertklässlern bei den Waldjugendspielen verlangt wird. An zwei Tagen ziehen Kinder der Rheinbacher und Meckenheimer Grundschulen auf Einladung des Landesbetriebes Wald und Forst NRW in die Natur, um ihr Waldwissen an zehn Stationen rund um die Tomburg zu beweisen.

Es sind erst die zweiten Waldjugendspiele für diese Region, in anderen Städten und Gemeinden gibt es sie deutlich länger, wie Janine Tölle, Leiterin des Forstreviers Tomberg, erklärt. Doch schon jetzt werde auch hier das Angebot gerne angenommen. „Ich bin total begeistert, dass wir so hohe Anmeldezahlen haben“, schwärmt die Organisatorin, während sie beobachtet, wie eine Klasse um die Kurve auf dem Waldweg verschwindet.

An zwei Tagen 14 Klassen von sechs Schulen teilnehmen zu lassen, bedeutet, dass sie streng nach Zeitplan alle 15 Minuten eine Gruppe losschickt. Zuerst werden aber die Waldregeln schnell besprochen: Man darf keine Tiere fangen, Pflanzen nicht beschädigen, kein Feuer anzünden und sollte auch keinen Lärm machen. Und dass man seinen Müll nicht herumliegen lässt, ist spätestens nach der vierten Station allen klar. Dort müssen die Kinder ein bisschen im Wald aufräumen.

Die Schüler der Evangelischen Grundschule Meckenheim kennen die Regeln gut. Sie gehen schließlich regelmäßig auf Waldausflüge, ihre Schule möchte demnächst Naturparkschule werden. Allerdings bestätigen die Lehrerinnen Melanie Schulze und Sarah Müller, dass das Vorwissen recht unterschiedlich verteilt sei. Einige Kinder würden in ihrer Freizeit eher selten in den Wald kommen. Vielleicht auch die kleine Gruppe, die diskutiert, ob mit den Steckbriefen der heimischen Tiere ein Affe oder möglicherweise ein Nashorn beschrieben wird.

Immerhin erkennen die meisten: Es geht unter anderem um Marder und Kaninchen. Neben Wissen sind bei den Waldjugendspielen auch sportliche Fähigkeiten gefragt. Gezielte Würfe mit Tannenzapfen in einen Eimer, möglichst viele Kinder auf einem Baumstumpf stehen oder so schnell wie möglich über einen liegenden Stamm balancieren sind nur ein paar Disziplinen. Wobei Letzteres, wie Forstwirt Andreas Schwab erklärt, normalerweise verboten sei. „Die können wegrollen und einen zerquetschen“, wissen die Kinder der 4 a der Katholischen Grundschule Sankt Martin.

Unter Aufsicht und mit dem Tipp: „Manchmal ist langsam besser“ bewältigten sie die Aufgabe. „Man bemerkt einen Unterschied zwischen den Kindern eher städtischer und dörflicher Schulen“, hat Schwab schon bei mehreren Waldjugendspielen festgestellt. Während einige Klassen detailiert die Unterschiede zwischen Baum- und Steinmarder nachfragen, hätten andere nicht gewusst, was Laub- und Nadelbaum seien. Bei diesen Waldjugendspielen seien die Schüler aber gut informiert. Da bleibt noch Zeit, um im Balancierstamm nachzuschauen, was die Ameisen so machen.

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