Auseinandersetzung in Rheinbach 18-Jähriger wieder auf freiem Fuß

RHEINBACH · Wieder auf freiem Fuß befindet sich der 18-Jährige, den die Bonner Polizei im Verdacht hat, am Morgen des 1. Mais einen 21-Jährigen eine Brücke über die L 493 in Rheinbach hinunter gestoßen zu haben. Das sagte Polizeisprecher Frank Piontek am Freitag.

Wie berichtet, war der 21-Jährige gegen 2 Uhr am Donnerstag nach einem handgreiflichen Tumult zwischen mehreren Personen auf der Brücke des Raiffeisenweges etwa fünf Meter tief auf einen Fußgängerweg an der L 493 gefallen. Der Mann zog sich so schwere Verletzungen zu, dass er in die Uniklinik gebracht werden musste. Lebensgefahr bestand aber laut Piontek nicht.

Grund für die Entscheidung zur Freilassung des 18-Jährigen war: Der junge Mann sei bislang noch nicht in Erscheinung getreten, führte Polizeisprecher Piontek aus. Und da auch keine Flucht- oder Verdunklungsgefahr bestehe, habe man den jungen Mann wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Nichts desto trotz wird die Bonner Staatsanwaltschaft jetzt weiter gegen den 18-Jährigen wegen des Verdachts des versuchten Tötungsdeliktes ermitteln. Das sagte Robin Faßbender, Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, auf Anfrage des General-Anzeigers.

Nachdem am Donnerstag noch einiges nicht ganz klar war, was sich Donnerstagfrüh auf der Brücke abgespielt hatte, war die eigens eingerichtete Mordkommission der Bonner Polizei gestern schon ein Stück weiter. Nach den Ermittlungen der Kriminalisten waren zwei Gruppen von jungen Leuten, die aus Rheinbach, Meckenheim und Umgebung stammen, auf der Brücke in Streit geraten. „Und zwar aus einem nichtigen Anlass“, wie Polizeisprecher Piontek ausführte. So weit die Polizei bislang weiß, wartete eine Gruppe auf der Brücke, während dann die andere vorbei gezogen kam.

Nachdem es anfangs Vermutungen gegeben hatte, rivalisierende Junggesellenvereine könnten auf der Brücke aneinandergeraten sein, stellte Piontek am Freitag klar: „Wir haben keine Hinweise darauf, dass es eine Auseinandersetzung unter Junggesellenvereinen war.“ Zweifellos war aber wohl eine der beteiligten Gruppen auf dem Weg gewesen, einen Maibaum zu stellen. Davon zeugte vor allem ein mitgeführter Maibaum, wie Zeugen berichteten. Auch einen Kasten Bier hatten Beteiligte in einem Einkaufswagen mitgeführt.

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