Zukunft für die Schule 155 Anmeldungen für Gesamtschule Rheinbach

RHEINBACH/ALFTER · An der Gesamtschule in Rheinbach, die 2014 als Kooperation zwischen der Stadt Rheinbach und der Gemeinde Alfter an den Start ging, haben sich 155 Kinder angemeldet, darunter zehn mit Förderbedarf.

Stefan Raetz

Stefan Raetz

Foto: Wolfgang Henry (Archiv)

Die Anmeldungen kommen aus Rheinbach (96), Alfter (9), Swisttal (31), Meckenheim (14), Euskirchen (1), Wachtberg (2) und dem Kreis Ahrweiler (2). Da die fünfzügige Schule nur 135 Kinder aufnehmen kann, wird die Schulleitung 20 Absagen verschicken.

"Die Zahlen zeigen, dass die Schule eine Zukunft hat, dass der Bedarf da ist", sagt Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz. Er bedauert, 20 Schüler abweisen zu müssen, doch Rheinbach könne keine Sechszügigkeit mit zusätzlichen Räumen finanzieren. "Wir müssten viel Geld ausgeben für Kinder aus der Nachbarschaft", sagt Raetz.

Die Nachbarkommunen - wie etwa Swisttal - zahlten ja nichts für die Beschulung ihrer Kinder an die Stadt Rheinbach. Deshalb schlägt er Swisttal eine Kooperation mit finanzieller Beteiligung oder eine Prüfung des dortigen Schulangebots vor. Es sei zu fragen, ob das Angebot dort ausreiche, oder die Gemeinde ein eigenes Gesamtschulangebot schaffe.

Über dieses Thema werde er bald mit seinem Amtskollegen Eckhard Maack sprechen. Es könne jedenfalls auf Dauer nicht sein, dass Swisttaler Schüler Rheinbacher Schülern die Gesamtschulplätze wegnähmen. Swisttal verfügt über eine Sekundarschule mit einem Hauptschul- und einem Realschulzweig. Sie kooperiert mit benachbarten Gymnasien.

"Die Zahlen sind ein klares Bekenntnis zu der Schulform", freut sich Dietmar Danz, Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Bildung und Sport in Rheinbach. Der Zuspruch zur Gesamtschule aus Rheinbach und Alfter mit 96 und neun Anmeldungen sei positiv. "Die Gesamtschule in Rheinbach hat eine große Anziehungskraft auf die Nachbarkommunen, wie die hohen Anmeldezahlen aus Swisttal und Meckenheim belegen", berichtet Danz weiter. Die Schule stellt sich auch den Herausforderungen der Inklusion, indem sie zehn Kinder mit Förderbedarf aufnimmt.

"Das ist ein gutes Zeichen", so bewertet Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher die Anmeldezahlen. Die zwischen Alfter und Rheinbach bestehende Vereinbarung über die potenzielle Bildung einer Dependance der Rheinbacher Schule im Gebäude der auslaufenden Hauptschule in Alfter-Oedekoven bleibt perspektivisch zwar weiter bestehen, wird jedoch weiterhin zunächst nicht verfolgt.

Darauf hatte man sich bereits im Herbst 2014 bei einem Abstimmungsgespräch zwischen den Kommunen, der Schulleitung und Vertretern der Alfterer Ratsfraktionen verständigt. Denn die Schulleitung in Rheinbach will zunächst am eigenen Standort die neue Schule aufbauen und mit den Folgejahrgängen 2015/16 und 2016/17 ihr pädagogisches Profil entwickeln, bevor sie eine Dependance gründet.

Frühestens in zwei Jahren soll wieder über Anmeldemodalitäten gesprochen werden. "Dafür habe ich vollstes Verständnis", sagt Schumacher. "Die Pädagogik hat Vorrang." Der erste Gesamtschuljahrgang 2014/15 in Rheinbach war mit 160 Schülern und sechs Klassen gestartet, darunter waren sieben Kinder aus Alfter. Wie ein späteres Anmeldeverfahren für eine mögliche Dependance in Alfter aussehen könnte, ist bislang nicht klar.

Bekannt ist gemäß Informationen der Bezirksregierung bisher nur, dass ein Teilstandort zwei- oder dreizügig betrieben werden könnte und dafür 50 beziehungsweise 75 Anmeldungen aus Alfter vorliegen müssten.

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