Stadtwald Rheinbach 1171 Douglasien neu gesetzt

Rheinbach · Ein Sturm samt Windwurf machte vor sieben Jahren einer Vielzahl von Fichten auf einem Waldstück nahe Hilberath den Garaus. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und ein Spezialreiseveranstalter ermöglichten nun eine Pflanzaktion.

 Über 1171 Douglasien hat Forstwirt FRank Bungart (l) dank der Unterstützung von Johannes Reißland (Neue Wege) und Maike Wanders (Schutzgemeinschaft deutscher Wald) auf einer WIndwurffläche bei Hilberath pflanzen können

Über 1171 Douglasien hat Forstwirt FRank Bungart (l) dank der Unterstützung von Johannes Reißland (Neue Wege) und Maike Wanders (Schutzgemeinschaft deutscher Wald) auf einer WIndwurffläche bei Hilberath pflanzen können

Foto: Axel Vogel

Der Anblick des Steilhangs mitten im Rheinbacher Stadtwald nahe der Ortslage Hilberath war bis vor Kurzem noch vergleichsweise trostlos. Denn auf einem rund drei Hektar großen Waldstück hatte offensichtlich der Kahlschlag sein Werk verrichtet: Kein Baum stand mehr, während sich erst in weitem Abstand links und rechts der wüsten Fläche mächtige Fichten gen Himmel reckten. Schuld daran war laut Frank Bungart, Forstwirt der Stadt Rheinbach, ein Sturm samt Windwurf gewesen, der vor sieben Jahren einer Vielzahl von Fichten den Garaus machte. Und dann kam auch noch der gefürchtete Borkenkäfer.

Sieht man sich jetzt genauer auf der Windwurffläche um, sprießen nun an vielen Stellen wieder junge Bäume: Exakt 1171 Douglasien haben Bungart und seine Kollegen in den vergangenen Wochen neu gesetzt. Ermöglicht hat das die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gemeinsam mit dem Rheinbacher Spezialreiseveranstalter für Yoga- und Ayurvedareisen „Neue Wege“. Für beide war das bereits die vierte Pflanzaktion dieser Art im Rheinbacher Stadtwald.

Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle

Die Frage drängt sich auf: Warum macht man als Unternehmer so etwas? „Nachhaltigkeit spielt für unsere Branche eine ganz große Rolle“, erklärt der Geschäftsführer von „Neue Wege“, Johannes Reißland. Das habe auch eine Kundenbefragung ergeben, so Reißland weiter, dessen Unternehmen mit dem Corporate Social Responsibility (CSR)-Siegel zertifiziert worden sei. Dafür müssen Unternehmen in öffentlichen Nachhaltigkeits- oder CSR-Berichten ihre Leistungen und beispielsweise Schwachpunkte transparent machen.

Dieses Berichtswesen, das der Zertifizierung zugrunde liegt, basiert auf internationalen Standards. „Ein CSR-Zertifikat muss alle drei Jahr erneuert werden, das steht bei uns gerade an“, ergänzt Christine Göritz, Sprecherin von „Neue Wege“. Mit den Berichten würden Tourismusunternehmen offenlegen, wie und unter welchen Bedingungen ihr Produkt „Reise“ erstellt wird, „inklusive Wertschöpfungskette und sozialem Engagement“ , so Göritz.

1171 Douglasien - für jede Antwort einen Baum

Da Nachhaltigkeit gerade in der Forstwirtschaft wichtig sei, habe man eine Kundenbefragung dazu genutzt und „für jede Antwort einen neuen Baum gespendet“, führt Johannes Reißland aus. Insgesamt 1171 Douglasien seien es dann am Ende geworden, freut sich der Geschäftsführer. Bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald trifft die Aktion auf Gegenliebe: „Denn nur, wenn der Wald wieder aufgeforstet wird, kann er auch in Zukunft seine vielfältigen und wichtigen Aufgaben erfüllen“, betont SDW-Forstreferentin Maike Wanders.

Aus Sicht des Forstexperten Bungart war die Maßnahme nötig. Schließlich habe man zunächst vergeblich auf eine Aufforstung durch „Naturverjüngung“ gehofft. „Anfangs sind auch junge Fichten nachgewachsen“, berichtet Bungart. Doch dann machte die üppig sprießende Begleitvegetation wie Brombeeren die Naturverjüngung zunichte. Darum entschieden sich die Forstleute, die Fläche zu räumen und den Grund für eine Neubepflanzung zu schaffen. Douglasien sollten es sein, so Frank Bungart, „weil die sturmfest sind, nicht so anfällig für Käfer und sich auch noch stark verjüngen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort