Räume fehlen Wie geht es weiter mit dem Schulzentrum Meckenheim?

Meckenheim · Wie viel Platz brauchen das Konrad-Adenauer-Gymnasium und die Geschwister-Scholl-Hauptschule? In Meckenheim diskutieren die Politiker über die Zukunft des Schulzentrums.

 In die Jahre gekommen ist das Schulzentrum in Meckenheim, zudem brauchen Hauptschule und Gymnasium mehr Raum.

In die Jahre gekommen ist das Schulzentrum in Meckenheim, zudem brauchen Hauptschule und Gymnasium mehr Raum.

Foto: Axel Vogel

Wie viel Platz brauchen das Konrad-Adenauer-Gymnasium und die Geschwister-Scholl-Hauptschule? Bei der Frage nach dem Raumbedarf gingen bei der Beratungsgesellschaft für Behörden VBD viele Wünsche ein. Nach mehreren Diskussionen und Ortsterminen stellte Thomas Mandt von der Beratungsgesellschaft erste Ergebnisse für die Meckenheimer Schulen in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bau und Vergabe sowie des Schulausschusses vor.

Man habe die Geschwister-Scholl-Hauptschule, die Theodor-Heuss-Realschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium zuerst als komplette Einheit betrachtet, erläuterte Mandt. In allen Gebäuden habe man, allerdings in verschiedener Ausprägung, Instandhaltungsstau vorgefunden. Außerdem seien die Bauten hinsichtlich energetischer sowie pädagogischer Anforderungen auf keinem aktuellen Stand. Hier sprach er die Gebäudetechnik ebenso an wie die in den vergangenen Jahren gestiegenen Erfordernisse durch Inklusion, Integration und Betreuung. Gestiegen seien auch die Anforderungen an die Differenzierung, wodurch mehr Räume auch für Kleingruppen benötigt würden.

Rechnerisch braucht es zusätzlichen Raum von 1183 Quadratmetern

Die im Schulentwicklungsplan widergespielte stabile Schülerzahl für die kommenden Jahre bestärke Mandt zufolge die Forderung nach einer Sanierung, Erweiterung oder gar eines Neubaus. Weiteren Raumbedarf verursache die Wiedereinführung des Abiturs nach neun statt acht Jahren. Zwar seien vor der Einführung von G8 auch neun Jahrgänge in den Gebäuden unterrichtet worden, allerdings seien mittlerweile die Anforderungen an Inklusion, Integration und an die Übermittags- und Nachmittagsbetreuung gestiegen. Mithin bliebe der höhere Raumbedarf bestehen.

Als ein Beispiel nannte Mandt die Mensa. In der werde mehr Platz benötig, was sich in einem zusätzlichen Bedarf von 170 Quadratmetern niederschlägt. Berücksichtige man moderne Anforderungen an Räume für Betreuung, Differenzierung, Lagerung von Materialien für Unterricht und Verwaltung habe man rechnerisch einen Raumbedarf von zusätzlich 1183 Quadratmetern ermittelt. Darin fehlten allerdings etwaige Mehrbedarfe aufgrund der nur eingeschränkt für schulische Zwecke nutzbaren Räume im Untergeschoss. „Diese Zahl wird sich noch ändern“, sagte Mandt.

Platzbedarf steigt an

Diesen Werten folgend, steigt der Platzbedarf von derzeit etwa 12.692 Quadratmetern nutzbarer Fläche um mehr als neun Prozent. Da niemand in Abrede stellte, dass besonders am gemeinsam von Hauptschule und Gymnasium genutzten Campusgebäude Handlungsbedarf besteht, wurde verschiedene Varianten der Sanierung diskutiert – aber auch ein Neubau. Zur Sprache kam auch eine Container-Lösung, wie sie etwa bei der laufenden Grundschulsanierung praktiziert wird.

Dirk Bahrouz, Leiter des Gymnsiums, berichtete von einer Sanierung, bei der man ein neues Gebäude baute, dieses zunächst als Interimslösung und später als Grundschulstandort genutzt hat. Eine Sanierung im Bestand, die Jahre dauern würde, fand keine Befürworter, wohl aber ein Neubau mit späterem Abriss von alten Gebäuden. Selbst, wenn man den Komplex sanieren wolle, müsse man laut Mandt mindestens das Atrium neben dem großen, gemeinsam genutzten Gebäude aufstocken. Aber auch zusammen mit einem eventuellen Raumgewinn durch Umbauten in bestehenden Gebäuden könne man den Mehrbedarf voraussichtlich nicht decken. Helfen kann da aber ein neuer Anbau aus dem Gelände.

Der technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt erinnert daran, die Stadt eine konkrete Expertise brauche, damit Politik und Verwaltung eine sinnvolle Entscheidung treffen können. Die Mitglieder beider Ausschüsse votierten einstimmig für den Entwurf des Raumprogramms und für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die auch die Folgekosten berücksichtigen soll.

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