Spaß und Spiel zu Polka und Walzer Weltmeister tanzt mit Kindern in Meckenheim

Meckenheim · Tanzweltmeister Paul Lorenz vermittelt Kindern in Meckenheim Freude an Bewegung. An der Sporthochschule in Köln studierte er Sport mit den Schwerpunkten Kommunikation und Management. Derzeit arbeitet er in Koblenz an seinem Master.

 Weltmeister Paul Lorenz bereitet mit gezielten Übungen den Boden für erste Standardtänze.

Weltmeister Paul Lorenz bereitet mit gezielten Übungen den Boden für erste Standardtänze.

Foto: Petra Reuter

Schon vor der Stunde steht die sechsjährige Isabell im Saal des Fitnessstudios am neuen Markt vor dem Spiegel und zeigt ihrer bald gleichaltrigen Freundin den Raum. Aus Swisttal kommen die beiden mit ihren Müttern hierher, um an einem ungewöhnlichen Tanzangebot für Kinder teilzunehmen. Tanzweltmeister Paul Lorenz führt den Nachwuchs mit Bewegung und Spaß an die ersten Standardtänze heran.

Wer vermutet, dass man den Nachwuchs dazu nur mit eiserner Disziplin trimmen kann, liegt ziemlich daneben. „Man kann Kindern die Freude am Tanzen und an der Bewegung zu Musik mit einfachen Übungen vermitteln“, erklärt Lorenz vor der Übungsstunde. Er ist sich sicher, dass vielleicht die Jüngsten nicht alles von der letzten Stunde behalten haben. „Aber die Sieben- und Achtjährigen werden noch wissen, was wir gemacht haben, die Größeren sowieso“, meint er.

Der Anfang der zweiten Stunde gibt ihm recht. „Polka“, „Walzer“, erinnern sich die Kinder auf die Frage, welche Tänze sie beim letzten Mal kennengelernt haben. Mancher will auch schon Cha-Cha-Cha getanzt haben, aber das nimmt der Profi gelassen: „Das lernen wir auch noch.“ Nach seiner Erfahrung kennen die Kinder nach den ersten vier bis fünf Stunden die Grundzüge von Polka, Walzer, Cha-Cha-Cha und Discotanz.

Bevor es losgeht, wärmen die Kinder mit spielerischen Übungen die Muskeln auf. Danach erinnert Lorenz kurz an die letzte Stunde, führt selbst die Schritte vor, schon sind die Kinder mittendrin. Innerhalb kürzester Zeit schreiten, springen und tanzen sie die Bewegungsabläufe nach. Alles, was Lorenz sagt, tut und vorführt, scheint Rhythmus zu haben. Vielleicht ist es das und der schnelle Erfolg, der die Kinder motiviert. „Wir waren schon in einigen Tanzschulen, aber da hat sie sich nicht wohlgefühlt“, berichtet die Mutter von Alissa. Hier, in der völligen Selbstverständlichkeit, mit der der Weltmeister die eigene Begeisterung für den Tanzsport weitergibt, ist Alissa sofort mit Spaß dabei. In Russland sei es üblich, dass Mädchen und Jungs von klein auf Tanzen lernen, berichtet Olga Klassen. „Sport und Bewegung gehören zum Leben dazu“, findet sie. Deshalb wollte sie, dass ihre Tochter früh lernt, sich richtig und gut zu bewegen und Freude daran hat.

Das zu vermitteln fällt dem 31-jährigen Meister sichtbar leicht. Er begann mit sechs Jahren in Russland zu tanzen. Mit Zwölf kam er nach Deutschland und machte weiter. Am liebsten bewegt er sich im Rhythmus des Quickstepps. „Das Temperament des Tanzes kommt mir entgegen“, sagt er. An der Sporthochschule in Köln studierte er Sport mit den Schwerpunkten Kommunikation und Management. Derzeit arbeitet er in Koblenz an seinem Master. Auch wenn er zwischenzeitlich zwei Jahre in Moskau gelebt und dort mit seiner Familie eine Tanzschule eröffnet hat, möchte er lieber in Deutschland bleiben.

Für den Meckenheimer Sportverein (MSV) ist das ein Glücksfall. Durch die Bekanntschaft mit Geschäftsstellenleiterin Tatjana Jarow hatte der Verein Lorenz für die Kurse gewinnen können, die Dienstagsnachmittags von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr im Fitnessstudio Revive stattfinden. Einsteigen kann man nach Voranmeldung beim MSV unter 02225/6925.

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