Bahnhof in Meckenheim Unterführung soll im Juli 2017 fertig sein

MECKENHEIM · Die Bauarbeiten am Meckenheimer Bahnhof verzögern sich drastisch. Bahnvertreter stehen im Rat Rede und Antwort zum Sachstand auf der Baustelle.

Im Dezember soll die Personenunterführung am Bahnhof für die Nutzung freigegeben werden. Mitte nächsten Jahres soll die gesamte Bautätigkeit am Bahnhof abgeschlossen und auch der Rückbau der provisorischen Fußgängerbrücke erfolgt sein. Die Fakten waren dieselben, wie sie auch der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt vor etwa zwei Wochen im Ausschuss für Bau, Vergabe, Wirtschaftsförderung und Tourismus dargelegt hatte.

Doch zur Ratssitzung am vergangenen Mittwoch waren die Vertreter der Bahn AG persönlich erschienen, um zum Sachstand auf der Baustelle Auskunft zu geben, auf der wegen Insolvenz der ursprünglichen Baufirma und danach aufgefallener Baumängel monatelang kein Fortschritt erfolgt war.

„Unsere Befürchtungen, die Unterführung abreißen zu müssen, haben sich nicht bestätigt“, betonte Stephan Boleslawsky, Leiter Bau- und Anlagenmanagement im Regionalbereich West der DB Station & Service AG, der in Begleitung von Kai Rossmann, Bahnhofsmanager Rheinland Süd, und Stephan Goertz vom Programm Modernisierungsoffensive II gekommen war.

Seit Anfang der Woche liege ein Sanierungskonzept für die Baumängel vor, welches die Bahn noch prüfen lassen wolle, erläuterte Boleslawsky. Er könne nicht mit Sicherheit sagen, dass alle fehlerhaften Hohlräume entdeckt worden seien. Insgesamt seien zwölf Bohrkerne zur Überprüfung des Bauwerks genommen worden, statt der üblichen Anzahl von zwei bis drei Bohrkernen.

Verzögerungen bei Eisenbahnkreuzungsvereinbarung

„Wir glauben, dass wir die maximal möglichen Untersuchungen gemacht haben“, sagte Boleslawsky. Standfestigkeit, Dauerhaftigkeit und Dichtigkeit seien gewährleistet. „Wir haben die Sicherheit, dass wir alle möglichen Verfahren angewendet haben, um das Restrisiko zu minimieren“, so Boleslawsky.

Mit einem „klaren Ja“ beantwortete er die Frage, ob die Stadt Meckenheim davon ausgehen könne, dass die Unterführung am 1. Juli 2017 komplett fertig sein werde. Bereitschaft, bis zur Fertigstellung einen Fußweg von der nördlichen Stadterweiterung direkt zu den Gleisen zu reaktivieren, zeigte Rossmann: „Daran soll es nicht liegen.“

Nicht zuständig erklärten sich die anwesenden Bahnvertreter für die Verhandlungen bezüglich einer weiteren Eisenbahnkreuzungsvereinbarung, die in Höhe der Kalkofenstraße geplant ist, um dort eine Umgehungsstraße zur besseren Anbindung der nördlichen Stadterweiterung zu bauen. Auch hier zeichnen sich weitere Verzögerungen ab. Wie der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt erklärte, existiere ein Vertragsentwurf. Die Ansprechpartner hätten mittlerweile gewechselt. Von Seiten der Bahn werde nun behauptet, einen solchen Entwurf gebe es nicht.

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