Bahnhof in Meckenheim Unterführung soll entweder abgerissen oder zurückgebaut werden

MECKENHEIM · Die Bundeshauptstadt Berlin hat ihren Pannenflughafen Berlin-Brandenburg, die Apfelstadt Meckenheim ihre Bahnhofsunterführung: "Unser Berliner Flughafen in klein", nannte SPD-Ratsherr Werner Albrecht schon im März dieses Jahres die Baustelle im Schatten des alten Empfangsgebäudes und attestierte dem Bauherrn, der Deutschen Bahn, Versagen.

Nichts tut sich an der Baustelle am Meckenheimer Bahnhof. Wann es weitergeht, kann die Deutsche Bahn nicht sagen.

Nichts tut sich an der Baustelle am Meckenheimer Bahnhof. Wann es weitergeht, kann die Deutsche Bahn nicht sagen.

Foto: Hans-Peter Fuss

Geschehen ist seit dem Frühling nicht viel. An der für Meckenheim auch städtebaulich so wichtigen Baugrube stehen nach wie vor alle Räder still. Und wann die Bautätigkeiten fortgesetzt werden könnten, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, wie Dirk Pohlmann, NRW-Pressesprecher der Deutschen Bahn, auf GA-Anfrage erklärte.

Arbeiten verzögern sich

Nicht die Augusthitze, sondern die bereits im vergangenen Jahr festgestellten Mängel am bisherigen Bauwerk nannte der Bahnsprecher als Ursache für die fortschreitende Verzögerung der Arbeiten. Es stünde immer noch die Frage im Raum, ob an dem Fußgängertunnel weitere Rückbauten vorgenommen werden müssen, bevor in Richtung Fertigstellung gearbeitet werden könne. "Es laufen derzeit noch weitere gutachterliche Prüfungen und statische Berechnungen", sagte Pohlmann. Aber: Diese Arbeiten stünden nicht dem avisierten Termin der Inbetriebnahme im Wege. "Das dritte Quartal 2016 steht weiterhin", sagte der Bahnsprecher.

Wichtigstes Verbindungsstück zwischen Neubaugebiet "Sonnenseite" und Altstadt

Das Projekt von Bund, Land, Stadt und Deutscher Bahn, das insgesamt acht Millionen Euro kosten soll, wovon die Stadt Meckenheim - beim Baubeginn im März 2013 veranschlagt - 710 000 Euro aufbringt, ist im Wortsinn von zentraler Bedeutung: Das Bauwerk unter den Bahngleisen der S 23 ist das wichtigste Verbindungsstück zwischen dem weiter wachsenden Neubaugebiet "Sonnenseite" und der Meckenheimer Altstadt. Im Januar 2014 ging die zunächst beauftragte Firma Weiland Bau GmbH aus Irrhausen in der Vulkaneifel in die Insolvenz. Im Oktober vergangenen Jahres erging dann der Bauauftrag an die Fachfirma KAF Falkenhahn Bau AG aus Kreuztal. Bei der Übergabe der Baustelle tauchten diverse Baumängel auf. Zwei Gutachten, die die Bahn beauftragt hatte, kamen zu divergierenden Erkenntnissen. Während das eine vorschlägt, alles abzureißen, sieht das andere eine Chance zum Rückbau.

"Mit Nachdruck" setze sich Bürgermeister Bert Spilles (CDU) dafür ein, dass Pendler und Fußgänger eine vernünftige Querung bekommen, sagte Marion Lübbehüsen, Pressesprecherin der Stadt Meckenheim, auf GA-Anfrage. Bereits in der nächsten Sitzung des Rates am Mittwoch, 9. September, werden zwei Vertreter der DB Station und der DB Service GmbH über den Zeitplan der Baustelle berichten und den Ratsmitgliedern Rede und Antwort stehen. Beginn der Sitzung ist um 18 Uhr im Verwaltungsgebäude Im Ruhrfeld 16.

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