Regelung gegen Scherben Stadt: Glasverbot zeigt Wirkung

MECKENHEIM · Zu übersehen ist die durchgezogene, leuchtend rote Linie am Boden nicht. Die Signalfarbe am Meckenheimer Schulcampus kennzeichnet das Gelände, auf dem die Geschwister-Scholl-Hauptschule, die Theodor-Heuss-Realschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium zu finden sind.

 Klare Regelung gegen Scherben: Die Schulleiter des Meckenheimer Schulcampus und die Stadt stellen fest, dass das vor drei Wochen in Kraft getretene abendliche Glasverbot auf dem Areal Wirkung zeigt.

Klare Regelung gegen Scherben: Die Schulleiter des Meckenheimer Schulcampus und die Stadt stellen fest, dass das vor drei Wochen in Kraft getretene abendliche Glasverbot auf dem Areal Wirkung zeigt.

Foto: Quadt

Dass die Leuchtkraft der Farbe noch so frisch wirkt, liegt daran, dass sie erst vor drei Wochen rund um die drei Schulen an der Königsberger Straße aufgebracht worden ist. So lange gilt nämlich das von der Stadt ausgesprochene abendliche Glasverbot auf dem Campusareal. Ab 21 Uhr abends bis 6 Uhr in der Früh ist es somit behördlich untersagt, auf dem zusammenhängenden Schulgelände Glasbehältnisse aller Art mit sich zu führen.

Die vom Meckenheimer Rat abgesegnete Regelung zielt darauf ab, Vandalismus durch Glasbruch zu verhindern. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen gilt der Campus als beliebter Treffpunkt. Bis zu 200 junge Leute tummeln sich mitunter dort an den Wochenenden, um miteinander zu feiern. "Es ist völlig in Ordnung, dass sich die Jugendlichen hier aufhalten, aber sie müssen den Platz auch wieder vernünftig verlassen", findet Peter Hauck, Schulleiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Das unterstreicht auch Bürgermeister Bert Spilles.

"Die Jugendlichen sollen sich treffen, es ist schließlich ein offenes Gelände." Die Kommune habe in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, um den Campuscharakter und auch die Aufenthaltsqualität zu stärken. Es sei aber den Schülern nicht zuzumuten, dass sie sich morgens an Scherbenbergen vorbei einen Weg in ihre Schule bahnen müssen - Verletzungsgefahr eingeschlossen. Nach Gesprächen der Stadt mit den drei Schulleitern kristallisierte sich die Idee heraus, Glas während der Abendstunden vom Gelände zu verbannen.

Das Verbot sollte die drei weiterführenden Schulen nicht zuletzt auch vor einem gravierenden Imageschaden bewahren, wie Schulleiter Hauck findet. "Wer die Scherben sieht, verbindet diesen Zustand schnell mit dem Zustand des Schulcampus. Wir wollen, dass der Campus nicht in Zwielicht gerät."

Mit Erfolg bislang: Die seit drei Wochen geltende Regelung zeigt Wirkung, wie Holger Jung, Erster Beigeordneter der Stadt Meckenheim, berichtet. "Das Verbot ist bislang auf großes Verständnis gestoßen. Der Glasbruch ist deutlich weniger geworden." Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien verstärkt vor Ort präsent, um die Zielgruppe für das neue Sauberkeitsgebot zu sensibilisieren. "Die Polizei meldet uns, dass sich die Zahl der Beschwerdeanrufe verringert hat", weiß Jung.

Noch, so der Beigeordnete, setzt die Verwaltung auf die Karte "Sensibilisierung". Sollte dieser bislang erfolgreiche Trumpf nicht stechen, hat die Kommune noch weitere Asse im Ärmel: "Es können Platzverbote ausgesprochen werden, und am langen Ende der Sanktionsmaßnahmen können wir auch Bußgelder erheben."

Hans-Jürgen Jüngling, Rektor des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, lobte den "defensiven Ansatz" des Konzepts. Dieser trage zur Akzeptanz bei den jungen Leuten erheblich bei. Positiver Nebeneffekt: Das Verbot erhöht auch die Akzeptanz, das Areal nicht mutwillig zuzumüllen. "Die Jugendlichen lernen das Gelände schätzen", findet er.

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