Malteser Hilfsdienst Schulsanitäter proben den Ernstfall

MECKENHEIM · Der Malteser Hilfsdienst Meckenheim hat einen Schulsanitätsdiensttag zur Weiterbildung der Schulsanitäter des Meckenheimer Schulcampus und des Städtischen Gymnasiums Rheinbach im Atrium des Konrad-Adenauer-Gymnasiums veranstaltet.

 Stationen zum Üben: Vanessa Kesternich (linkes Foto, Mitte) simuliert eine Fußverletzung, Lars Götschenberg, Nora König (rechts) und Wiktoria Patriak helfen. Beim Treppensturz von Samira Giese kümmern sich unter der Anleitung von Malteser Sebastian Geintzer Weronika Patriak (2. von rechts) und Iris Strobe um die Verletzte.

Stationen zum Üben: Vanessa Kesternich (linkes Foto, Mitte) simuliert eine Fußverletzung, Lars Götschenberg, Nora König (rechts) und Wiktoria Patriak helfen. Beim Treppensturz von Samira Giese kümmern sich unter der Anleitung von Malteser Sebastian Geintzer Weronika Patriak (2. von rechts) und Iris Strobe um die Verletzte.

Foto: Axel Vogel

"Vormittags haben wir in mehreren Workshops das theoretische Wissen aufgefrischt. Am Nachmittag haben die Schulsanitäter dann das Vorgehen in den verschiedenen Notfallszenarien geübt", erklärte Koordinatorin Paula Kampschulte von den Maltesern.

Zuvor hatte sich das Malteser-Team vorbereitet und die Darsteller geschminkt, damit die Notfallszenarien möglichst realistisch sind. Die meisten der Teilnehmer wurden Anfang des Jahres ausgebildet, erklärte Ina Löllgen.

Weronika ist eine von ihnen. "Ich finde es richtig gut, was sie hier mit uns machen", sagte die 14-Jährige begeistert. Wie auch die 16 Jahre alte Franziska hoffte sie, "dass wir das, was wir gelernt haben, gleich richtig anwenden können".

Die Schüler durften an insgesamt sechs Stationen ihr Können erproben. Ausgerüstet mit einer roten Notfalltasche und aufgeteilt in Dreier-Teams zogen sie los. Eine der simulierten Situationen war ein Treppensturz. Eine Schülerin lag verletzt auf dem Boden. "Hallo, kannst du mich hören?", fragte Nele (14). "Ja", antwortete das Mädchen. Zuerst musste die Schulsanitäterin prüfen, ob die verletzte Person ansprechbar ist. Gemeinsam mit ihren Teamkollegen Jonas (13) und Jessica (14) begann sie dann mit der Ersten Hilfe.

Die durch den Treppensturz verletzte Schülerin hatte eine blutende Platzwunde am Kopf. "Gib mir Verbandszeug für die Wunde", sagte Nele. Jessica holte das Material aus der Notfalltasche. Während Nele mit Unterstützung von Jessica einen Kopfverband anlegte, setzte Jonas einen Notruf ab. Dabei sei es wichtig, die Situation sowie den Zustand der Verletzten zu beschreiben und vor allem anzugeben, wo man sich befindet, erklärte er.

Dann fiel dem Trio ein, dass es einen sogenannten Stifneck braucht, eine Halskrause, um die Halswirbelsäule der verletzten Person zu stabilisieren. "Das kommt ein bisschen spät, und ihr hättet daran denken sollen, den Puls und den Blutdruck zu messen. Außerdem wäre es gut gewesen, wenn ihr auch einen Bodycheck gemacht hättet", sagte Ausbilder Sebastian Geintzer. In der Nachbesprechung zum Abschluss der Übung bekamen die Schulsanitäter Tipps, worauf sie achten sollen und was sie besser machen können.

In einem nahe gelegenen Gang gab es derweil ein Sportverletzungsszenario. Dort wurde einer Schülerin mit gebrochenem Knöchel geholfen, die unter Schock stand. An einer anderen Station lernten die Schulsanitäter, wie sie mit alkoholisierten Mitschülern umgehen können. Eine große Herausforderung, denn hier ist eine beruhigende Gesprächsführung und gleichzeitig Durchsetzungsvermögen gefragt. In jedem Fall ist eine klare Aufgabenteilung wichtig: Einer gibt Kommandos, der zweite assistiert und der dritte schreibt ein Protokoll und setzt den Notruf ab.

"Das hat total Spaß gemacht. Die Stimmung war gut, und wir haben viel gelernt durch die ziemlich realistischen Darstellungen der Notfallszenarien", fasste Felix (17) die Eindrücke dieses Tages zusammen. Zum Ausklang hatten alle beim Abschlussgrillen Gelegenheit, sich über ihre neuen Erfahrungen auszutauschen.

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