Integrationsprojekt in Meckenheim "Ruhrfeld City" auf dem Prüfstand

MECKENHEIM · Für das Integrationsprojekt in Meckenheim sollen die städtischen Zuschüsse um 13.600 Euro auf knapp 84.000 Euro steigen. Der Leiter der Jugendwerke begründet die Notwendigkeit der Erhöhung der Zuschüsse mit gestiegenen Kosten.

 Stadtteilarbeit in Meckenheim: "Ruhrfeld City".

Stadtteilarbeit in Meckenheim: "Ruhrfeld City".

Foto: Dominik Pieper

Steht das Projekt "Ruhrfeld City - interkulturelles Beratungs- und Begegnungszentrum" auf der Kippe? Diese Frage beschäftigte jetzt die Mitglieder des Meckenheimer Jugendhilfeausschusses. Sie beschlossen einstimmig, die städtischen Zuschüsse um 13.600 Euro pro Jahr auf 83.564 Euro zu erhöhen.

Die aufgestockten Zahlungen gehen vom 1. September 2013 an bis Ende 2016 an den Träger von "Ruhrfeld City", die Katholischen Jugendwerke Rhein-Sieg. Die letzte Entscheidung über die Zahlung fällt jedoch bei den noch anstehenden Haushaltsberatungen im Finanzausschuss.

In der Diskussion erinnerten alle Fraktionsvertreter an die Auflage der Kommunalaufsicht, die freiwilligen Leistungen, zu denen auch die Finanzierung der Stadtteilarbeit im Ruhrfeld zählt, zurückzufahren. Eine Erhöhung der freiwilligen Zahlungen sei somit nicht durchsetzbar, war man sich einig.

Dieses sei dank einer Umschichtung im Jugendhilfeetat aber auch nicht notwendig, denn ein Teil der Kosten für die Arbeit des Vereins "Rhein-Flanke e.V." in Meckenheim könne unter den Pflichtaufgaben einer Kommune verbucht werden. Damit sei im freiwilligen Bereich nicht mit einer Erhöhung der Ausgaben zu rechnen, so die Verwaltung.

Der Leiter der Jugendwerke, Rainer Braun-Paffhausen, begründete die Notwendigkeit der Erhöhung der Zuschüsse mit gestiegenen Tarifeinkommen der Mitarbeiter und einem Anstieg der Nebenkosten für die Räume an der Adendorfer Straße.

Er verwies jedoch auch auf Fördergelder zum Beispiel des Landes in Höhe von 180.000 Euro, die in Meckenheim über die Jugendwerke investiert werden und mit Eigenmitteln von 25.000 Euro ergänzt würden.

Uneingeschränkte Zustimmung gab es im Ausschuss zu der fachlichen Notwendigkeit der Arbeit, die "Ruhrfeld City" seit 2003 leiste. Was in einem der Hochhäuser an der Adendorfer Straße 6 d aktuell angeboten wird, skizzierte der Leiter Mirco Schweppe. Dort gebe es eine Jungengruppe, zwei Mädchengruppen und zwei Musikgruppen, die sich regelmäßig treffen.

Auch Hausausgabenbetreuung für das dritte und vierte Schuljahr sowie ein Deutschkursus für Frauen meist marokkanischer Herkunft werden angeboten. Neu sei die Deutschförderung für Drittklässler. Hinzu kommen Nachbarschaftsfrühstücke, Ferienprogramme und Bewohnersprechstunden.

Nachdem die Katholischen Jugendwerke auch Träger der Offenen Ganztagsgrundschule in den beiden Merler Grundschulen seien, habe man eine Sozialraumkonferenz für Meckenheim-Merl gegründet. Daraus entstanden seien bisher eine Theatergruppe und eine Bastelgruppe in Merl, berichtete Kathrin Friedrich.

Ob es im Ruhrfeld zukünftig alle bisherigen Angebote noch geben wird, hängt auch von den noch bevorstehenden Verhandlungen mit den neuen Eigentümern der Häuser ab. Hier hoffen die Jugendwerke auf eine akzeptable Lösung.

"Ruhrfeld City"
2003 wurde "Ruhrfeld City" in einem Meckenheimer Problembereich gegründet, zunächst in den Räumen des jetzigen Jugendamtes. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge förderte die Arbeit von 2003 bis 2006.

Die Stadt beteiligte sich damals mit einem Zuschuss von 10.000 Euro pro Jahr. Als die Förderung auslief, entschied man, dass es mit der Stadtteilarbeit weitergehen sollte. Bis 2013 beschloss die Stadt das Projekt mit 70.000 Euro im Jahr zu finanzieren.

Zum 31. August 2013 läuft der Vertrag aus, deshalb stellten die Katholischen Jugendwerke nun einen Antrag auf Erhöhung der Förderung auf insgesamt 83.564 Euro. Allerdings soll diese Vereinbarung nur für dreieinhalb Jahre gelten, statt wie bisher für fünf Jahre.

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