Himmelserscheinung über Meckenheim Rätsel um mysteriösen Ring ist gelöst
Meckenheim · Mehrere Menschen haben am Montagabend einen schwarzen, rauchenden Ring über Meckenheim gesichtet. Über die Ursache wurde viel spekuliert, nun ist diese gefunden und das Rätsel gelöst.
Es waren keine Außerirdischen, ebenso wenig war das Wetter dafür verantwortlich, was am Montagabend über Meckenheim zu sehen war: Gegen 19.45 Uhr erschien ein schwarzer, rauchender Ring am Himmel. Dieser schwebte am Himmel und hat sich nach etwa zehn Minuten wieder aufgelöst.
Doch wo kam die ungewöhnliche Erscheinung her? In der Nähe gab es zwar einen Wohnungsbrand, aber der war schnell gelöscht und hatte nichts mit dem mysteriösen Ring zu tun, wie die Stadtverwaltung auf GA-Anfrage mitteilte.
Auf der GA-Facebook-Seite wurde eifrig diskutiert und spekuliert, mal ernst, mal weniger ernst: Es ist "ein Sommerloch", schrieb Sascha Capricornio. Auch über ein kreativer Vogelschwarm oder ein Mikrodrohnen-Schwarm wurde diskutiert. Die Verschwörungstheorie Chemtrails, wonach es sich um willentlich in die Luft abgelassene Chemikalien und Zusatzstoffe handelt, tauchte einige Male in den Kommentaren auf.
Des Rätsels Lösung konnte dann das Bundeskriminalamt liefern. "Ein technischer Versuch des BKA in Meckenheim, bei dem eine ungefährliche Rauchentwicklung selbst herbeigeführt wurde, war dafür verantwortlich, teilte die Pressesprecherin Sandra Clemens auf GA-Anfrage mit.
Bei dem Versuch, der laut Bundeskriminalamt einer Schadenssimulation diente, wurde ein elektrischer Zündkörper am Boden entzündet. Das dabei entzündete Pulver führte zur Rauchentwicklung. Durch die Explosion hatte sich dann Staub entwickelt, der in die Luft stieg und sich dort entfaltete, führt Clemens weiter aus: "Normalerweise entwickelt sich dabei eine Rauchwolke." Diese Ringbildung sei ungewöhnlich und "reiner Zufall".
Ein Rauchring entsteht nach dem Grundprinzip der Thermik: Warme Luftblasen steigen auf. Da unter der Luftblase kein „Vakuum“ entsteht, strömt Luft nach. Das kann man auch beim abendlichen Grillen gut am aufsteigenden Rauch erkennen. Ist eine Luftblase nicht nur warm, sondern richtig heiß, steigt diese besonders schnell auf. Die kühlere Umgebungsluft gleitet dann an den Rändern der Luftblase nach unten – eine Rollbewegung entsteht. Rauch oder auch Staub und Asche machen diese rollenden Wirbel sichtbar. Starke Thermik oder Wind können die Entstehung der Ringe verhindern oder Ringe rasch zerreißen.
Häufig zu beobachten sind solche Rauchringe nicht nur bei eruptiven Vulkanen, sondern beim Einsatz von Pyrotechnik: Künstliche Explosionen wie Feuerbälle, Rauch- oder Knalleffekte können schlagartig heiße, schnell aufsteigende Gase und damit Rauchringe erzeugen. Treffen diese auf einen kühlen, nahezu windstillen Abendhimmel, so wie am Montagabend in Meckenheim, entstehen langlebige, spektakuläre Rauchringe. (Thomas Heinemann)
Bilder von natürlichen Rauchringen finden Sie auf swisseduc.ch.