25 Grad Neigung Radrampe am Bahnhof Meckenheim ist zu steil

Meckenheim · Eine Rampe soll für gewöhnlich Erleichterung für Fahrradfahrer, Rollatornutzer und Mütter mit Kinderwagen bringen. An der neu gestalteten Fußgänger-Unterführung am Meckenheimer Bahnhof ist die Radrampe indes eher eine Gefahr.

 PK der Meckenheimer SPD an der neuen Bahnunterführung in Meckenheim: Die viel zu steilen Rampen sind etwa für Fahreradfahrer wie Brigitte Kuchta ein Ärgernis. Wie ein angemessener Rampenwinckel verlaufen sollte zeigt Peter Zachow am Beispiel eines gespannten Bandes. Das wird vor allem zum Ärgernis weil die Aufzüge noch außer Funktion sind, weil sie noch nicht abgenommen wurden.

PK der Meckenheimer SPD an der neuen Bahnunterführung in Meckenheim: Die viel zu steilen Rampen sind etwa für Fahreradfahrer wie Brigitte Kuchta ein Ärgernis. Wie ein angemessener Rampenwinckel verlaufen sollte zeigt Peter Zachow am Beispiel eines gespannten Bandes. Das wird vor allem zum Ärgernis weil die Aufzüge noch außer Funktion sind, weil sie noch nicht abgenommen wurden.

Foto: Axel Vogel

Die neue Fußgänger-Unterführung am Meckenheimer Bahnhof ist für die einen ein Schmuckstück, für andere ein Schildbürgerstreich. Das wurde bei einem Ortstermin der örtlichen SPD deutlich. Breit und großzügig wirkt sie ja, die Treppe auf der Seite zur Altstadt hin. Oben ist sie etwa 16, unten acht Meter breit. Doch die Teilnehmer machten auf ein großes Manko aufmerksam: Die Radrampe ist viel zu steil.

Für Rollstuhlfahrer oder Rollatornutzer sei sie unbenutzbar. Leute mit Kinderwagen wären gut beraten, den Nachwuchs anzuschnallen, sollten sie den Ab- oder Aufstieg wagen. Ein gerade vorbeikommender Junge, der sein Mountainbike die Rampe hinabschob, musste aufpassen, dass es ihm nicht entglitt. „Wir hätten es uns komfortabler für Radfahrer, Fußgänger und Mütter mit Kinderwagen gewünscht“, sagte Barbara Heymann, die SPD-Sprecherin im Stadtentwicklungsausschuss.

Neigung kann verringert werden

Die genannten Gruppen sollten den gläsernen Aufzug an der rechten Seite benutzen. Doch der steht seit Wochen still. Denn kaum fertiggestellt, versagte die Notruftaste ihren Dienst, wie eine Anwohnerin berichtete. Die sei zwar seit ein paar Tagen repariert, doch jetzt warte man noch auf die behördliche Abnahme und Freigabe.

SPD-Rastherr Peter Zachow hatte zur Ortsbesichtigung eine grüne Schnur und ein Neigungsmessgerät mitgebracht. Dieses zeigte: Der erste, obere Rampenabschnitt an der Treppe weist etwa 25 Grad Neigung auf. Seine Schnur spannte Zachow schließlich drei Meter weiter auf das insgesamt etwa sechs Meter tiefe Podest. Bis zu diesem Punkt könnte man die Rampe verlängern und die Neigung so auf 15 Grad reduzieren, ergab seine Messung. Im Betongussverfahren ließe sich das so nachbessern, dass für jede der sechs Stufen 50 Zentimeter mehr Platz wäre, sagte Zachow.

Rampe eher ein Notausstieg

Bei den nächsten beiden Treppenabschnitten wäre indes nur ein geringeres Abflachen um zwei zusätzliche Meter möglich, weil die Podeste schmaler sind. Der letzte Abschnitt im unteren Treppenbereich ließe sich dann wieder um einiges mehr verlängern. Auf die Frage, ob die derzeitige Konstruktion denn normgerecht sei, meinte Zachow, dass das wohl als Notausstieg durchgehe.

Die Meckenheimer Dieter und Ingrid Koston sparten nicht mit Kritik an der breiten „Protztreppe“, die sich eher für Theateraufführungen eignen würde. Man hätte etwas ganz anderes machen können, meinte Dieter Koston und wies auf den Rheinbacher Bahnhof hin, wo es flachere Radwege gibt.

Lob für die neue Gestaltung

Der Zugang auf der anderen Seite des Bahnhofs, vom Baumschulweg her, ist indes breit und flach gestaltet, sodass Rollatoren und Fahrräder mühelos bewegt werden können. Nutzer, die diese Ausweichmöglichkeit aus Richtung Innenstadt nehmen wollen, müssen ein paar hundert Meter Umweg machen, wenn sie die S-Bahn Richtung Euskirchen nehmen wollen.

Eine Anwohnerin lobte aber auch die großzügige Gestaltung der Anlage mit hellen Fliesen und grünen Apfel-Piktogrammen – dem Meckenheimer Wahrzeichen. Auch die Metallgeländer fand sie „klasse“. Nur Papierkörbe fehlten noch, wies sie auf weggeworfene Fastfoodpackungen auf dem Treppenabgang hin.Dieter Koston rügte allgemein die schlechte Erreichbarkeit des Neubaugebiets für Rettungsdienste. Eine Umgehungsstraße sollte bereits 2016 fertiggestellt sein, doch bis heute sei nichts geschehen, klagte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort