Eine muntere Laudatio und viele Lacher Prinzengarde Meckenheim 1933 feierte 80. Geburtstag

MECKENHEIM · Der Kommandant erzählte zahlreiche Anekdoten. Eine "muntere Laudatio" hielt Kommandant Friedel Groß anlässlich des 80. Geburtstages der "Prinzengarde Meckenheim 1933" (PGM) vor etwa 50 Gästen im PGM-Treff. Dabei war Groß ins Kostüm des "Kleinen Mannes" geschlüpft.

Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Elferratspräsident Peter Groesser, der fürs Publikum unsichtbar hinter ihm stand und ihm seine Arme lieh, während Groß mit den eigenen Armen in kurzen Hosen steckte und sie als Beine und Füße bewegte.

Der Auftritt brachte alle Gäste zum Lachen - auch wegen der zahlreichen Anekdoten aus der Vereinsgeschichte, die der "Kleine Mann" Groß zum Besten gab.

Am 28. Februar 1933, einem Veilchen-Dienstag, sei die Prinzengarde auf Initiative des Ex-Prinzen Peter Büchel gegründet worden, verriet Groß. Für die rot-weiße Uniform habe man sich entschieden, weil sie auf einem Buch über Zigarettenpapier abgebildet war, das der Mitgründer und starke Raucher Heinrich Hellmann besaß. Bei den Sitzungen stand das Lokalkolorit oben an, die selbstgeschriebenen Liedtexte lagen zum Mitsingen aus.

Heute fehlen Büttenredner, bedauerte Groß und erinnerte an Franz Josef Spilles, den Vater des jetzigen Bürgermeisters Bert Spilles, "genannt Küpper", der in seinen karnevalistischen Vorträgen einen wiederkehrenden Refrain benutzt habe: "Et Vuele flöt, de Zick de kütt!" Heute bestünde schon das Problem, dass keiner mehr "Meckemer Platt" verstehe, so Groß, der sicherheitshalber übersetzte: "Das Vögelchen pfeift, die Zeit wird kommen." Zudem gebe es ein zweites Problem, nämlich dass es sich um den Vater des Bürgermeisters handele, der heute wohl nichts mehr zu den lokalen Geschehnissen sagen dürfe.

Auch warum die Äpfel rund um Meckenheim so gut gedeihen, verriet Groß seinen Gästen. Der Vater des Küpper, "dem Bert sein Opa", habe in den Plantagen seine Büttenreden geprobt und dabei herzlich gelacht. Ein paar Jahre später habe das neu gegründete Fanfarencorps in den Baumreihen das Marschieren geübt: "In den Wurzeln der Bäume stecken noch heute geistreiche Sprüche und unterhaltsame Musik!"

Groß berichtete zudem Humoriges von Ausflügen der Karnevalisten nach Paris, von den Frauengruppen der Prinzengarde, dem "Motor schlechthin", den heutigen Gardehexen, und vom Wagenbau für den Karnevalszug in der Krautfabrik. Die Größten des Vereins seien die "Ruude Stümpche", "weil sie unsere Kleinsten sind". Glückwünsche überbrachten auch Ehrenmitglied und Ehrenbürger Albert Graen sowie Bürgermeister Bert Spilles. bok

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