Ausstellung im Katholischen Familienbildungswerk Meckenheim Original-Lithografien von Chagall

MECKENHEIM · Auf jedem Bild sind Engel zu erkennen: Engel mit Schwert, Engel im Paradies, Engel als Verkünder. Rund 20 Original-Lithografien des berühmten französischen Malers polnisch-jüdischer Herkunft Marc Chagall sind noch bis Freitag, 16. Dezember, im katholischen Familienbildungswerk am Meckenheimer Kirchplatz zu sehen.

Original-Lithografien von Chagall zeigt das Katholische Familienbildungswerk in Meckenheim. Leiterin Anne Schmidt-Keusgen vor dem „Strafgericht der ägyptischen Finsternis“.

Original-Lithografien von Chagall zeigt das Katholische Familienbildungswerk in Meckenheim. Leiterin Anne Schmidt-Keusgen vor dem „Strafgericht der ägyptischen Finsternis“.

Foto: Axel Vogel

Die Werke gehören zu den beiden Bilderzyklen „Bilder zur Bibel“ und „Exodus“, die der Künstler, 1887 im damals russischen Witebsk geboren, 1956 und 1960 geschaffen hat. Gezeigt werden nur die Werke, die sich mit dem Wirken der Engel in beiden Zyklen beschäftigen. Es ist die bereits zweite Chagall-Ausstellung nach 2012, die in den Räumen des Familienbildungswerks zu sehen ist.

Entstanden sind Idee und Umsetzung des Projekts „Chagall-Ausstellung“ in Zusammenarbeit von Familienbildungswerk und den sieben Kindertageseinrichtungen der Pfarreiengemeinschaft in Meckenheim, Lüftelberg, Ersdorf und Wormersdorf. „Wir wollten den Kindern etwas von unserem Glauben mitgeben. Gerade im Advent spielen Engel eine besondere Rolle, so zum Beispiel in den Verkündigungen bei Maria und Elisabeth. Daher war es uns wichtig, sie in einer Ausstellung zu thematisieren“, erklärte Anne Schmidt-Keusgen als Leiterin des Familienbildungswerks.

Und das Interesse ist groß. So lauschten schon bei der Vernissage am Dienstagabend 30 Interessierte den Ausführungen der Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Anke von Heyl, die bis zur Finissage angemeldete Gruppen von Kindergartenkindern und interessierten Erwachsenen durch die Ausstellung führen wird.

Mit der Technik der Lithografie – die ausgestellten Bilder stammen aus der 8000er Auflage und sind deshalb äußerst rar – hatte sich Chagall schon in den 30er Jahren, als er in Frankreich lebte, beschäftigt. Der Zweite Weltkrieg und seine Flucht in die USA 1941 unterbrachen die Gestaltung beider Zyklen. Bei der Lithografie wird jedes Bild auf einen speziellen Stein aufgemalt und von dieser Druckvorlage dann immer wieder auf geeignetem Papier abgezogen.

„Mit der Ausstellung wollen wir auch die Besonderheit der Lithografie zeigen, um damit weitere Zielgruppen zu erreichen“, so Schmidt-Keusgen.

Thematisch beschränkte sich Chagall als gläubiger Jude auf Szenen des Alten Testaments wie zum Beispiel „Gotteserscheinung im brennenden Dornbusch“ oder „Moses bringt dem Volk die Tafeln des Bundes“. Jede der sieben Kitas durfte sich ein Bild aussuchen, um es während der Adventszeit in den eigenen Räumlichkeiten aufzuhängen. Begleitend zur Ausstellung findet sich in der öffentlichen Bücherei Sankt Johannes der Täufer ein Büchertisch.

Termine für Führungen durch die Wanderausstellung des Bildungswerks der Erzdiözese Köln sind nach Anmeldung unter 0 22 25/92 20 20 möglich. Regulär zu besichtigen ist die Ausstellung Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr.

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