Schutzmaßnahmen in Meckenheim Neues Pumpwerk gegen Überflutung

MECKENHEIM · Stadt Meckenheim und Erftverband beginnen mit der Realisierung von Schutzmaßnahmen. Überflutungen wie im Jahr 2015 sollen im Bereich Promenade/Noldestraße/Liebermannstraße nicht mehr geschehen.

 Meckenheim, Spatenstich neues Pumpwerk. V.l. Marco Roth, Peter Daube, Heinrich Schäfer, Spilles, Heinz-Peter Witt.

Meckenheim, Spatenstich neues Pumpwerk. V.l. Marco Roth, Peter Daube, Heinrich Schäfer, Spilles, Heinz-Peter Witt.

Foto: Axel Vogel

Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, Wege und Gärten: Ärger, Schäden und Kosten haben die Starkregenereignisse in den vergangenen beiden Jahren für die Anwohner in Meckenheims Neuer Mitte und Merl mit sich gebracht.

Der Kanal entspreche den Vorschriften, doch für diese Wetterverhältnisse, wie sie statistisch nur etwa alle 100 Jahre vorkommen, sei er nicht ausgelegt, erläutert der Technische Beigeordnete der Stadt Meckenheim, Heinz-Peter Witt, die Situation. Nun wollen Stadt und der örtliche Kanalnetzbetreiber Erftverband mit einem gemeinsamen Handlungskonzept Abhilfe schaffen und die Bürger im Bereich Promenade/Noldestraße/Liebermannstraße besser schützen.

Ein neues, leistungsfähigeres Pumpwerk, ein zusätzlicher Entlastungskanal mit Regenrückhaltebecken und eine Mulde mit Kiesbett zur Oberflächenentwässerung der Promenade sind die drei Maßnahmen, die in enger Abstimmung umgesetzt werden.

Symbolischer Spatenstich

Am Mittwoch haben Bürgermeister Bert Spilles, der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt, der Bereichsleiter Abwassertechnik des Erftverbandes Heinrich Schäfer, Planungsingenieur Marco Roth vom Erftverband und Peter Daube vom Fachbereich Verkehr und Grünflächen der Stadt an der Fußgängerunterführung am Israhel-van-Meckenem-Weg, die beim Starkregen auch überflutet worden war, mit dem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss für die Bauarbeiten zur Realisierung des Maßnahmenpakets gegeben.

„Ein ehrgeiziges Ziel“ nannte Schäfer die geplante Bauzeit von 18 Monaten. 2,1 Millionen Euro Gesamtkosten sind veranschlagt. Davon wird die Stadt Meckenheim 300.000 Euro für die Umgestaltung der Promenade tragen.

„Wir wollen das Überflutungsrisiko mindern – eine 100-prozentige Sicherheit gibt es aber leider nicht“, hat Bürgermeister Spilles erklärt. Dank an alle Beteiligten sagte Heinz-Peter Witt. Auch die Grunderwerbsverhandlungen mit den Landwirten für Kanal und Regenrückhaltebecken seien schnell verlaufen, so dass nach der Analyse und Ursachenermittlung und dem Ratsbeschluss im Dezember 2014 schon jetzt gebaut werden könne.

Ab 12. April voraussichtlich vier Wochen wird der Bau der neuen, etwa vier bis fünf Meter tiefen Pumpenanlage dauern, die das alte, weniger leistungsfähigere Pumpwerk ersetzen wird. Während der Arbeiten wird die Fußgängerunterführung am Israhel-van-Meckenem-Weg gesperrt sein. Eine Umleitung über den Siebengebirgsring und die Godesberger Straße wird eingerichtet.

Überlaufschächte für Notentwässerung

Anschließend, etwa ab Ende April, werden das 1500 Kubikmeter Wasser fassende offene Regenrückhaltebecken an der Gudenauer Allee und der etwa 450 Meter lange parallel zur Gudenauer Allee verlaufende neue Entlastungskanal gebaut – teilweise in offener Bauweise, teilweise im unterirdischen Vortriebsverfahren. „Wir können Synergien nutzen“, erklärte Heinrich Schäfer vom Erftverband, der die Querung der Gudenauer Allee in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenbau dann vornehmen will, wenn dort Straßenbaumaßnahmen stattfinden.

Erst wenn Kanal und Rückhaltebecken fertig sind und das Wasser aufnehmen können, voraussichtlich im Frühjahr 2017, werden die Arbeiten zur Oberflächenentwässerung der Promenade starten. Dort soll eine durchlaufende Rasenmulde mit angrenzendem Erdwall und unterhalb liegender Kiespackung zur Wasserführung hergestellt werden. Zusätzliche Überlaufschächte sollen der Notentwässerung dienen. Ab einem Wasserstand von 20 Zentimetern wird das Regenwasser dann in die Kanalisation geleitet. Im Herbst 2017 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden.

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