Fastenaktion Meckenheimer Gläubige fasten mit geistlicher Unterstützung

Meckenheim-Merl · Teilnehmer der Aktion „Sieben Wochen ohne Kneifen“ treffen sich im Gemeindezentrum. Einmal wöchentlich treffen sich die Fastenden in der Kapelle des Kirchenzentrums "Die Arche".

 Sieben Wochen ohne Süßigkeiten ist für manche Menschen Ziel in der Fastenzeit, andere verzichten auf Alkohol, Kaffee oder Nikotin.

Sieben Wochen ohne Süßigkeiten ist für manche Menschen Ziel in der Fastenzeit, andere verzichten auf Alkohol, Kaffee oder Nikotin.

Foto: dpa

Seit dem römischen Papst Gregor dem Großen (540 bis 604) wird in der Westkirche vor Ostern gefastet. Die Fastenzeit beginnt stets nach Karneval und dient als Vorbereitung auf die Auferstehung Christi. Damit soll an die 40 Tage erinnert werden, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte.

Fastende überlegen sich dann oftmals, auf welche Dinge sie in der vorösterlichen Zeit verzichten wollen. Das haben sich auch 16 Gläubige in der Kapelle des evangelischen Kirchenzentrums „Die Arche“ in Merl vorgenommen. Unter dem Motto „Zeig Dich! 7 Wochen ohne Kneifen“ steht in diesem Jahr die Fastenaktion der evangelischen Kirche Deutschland.

„Die Fastenzeit gilt als Zeit der Besinnung. Sie gibt uns Freiraum in unserem Leben, Freiraum in unserem Glauben“, erklärte denn auch Pfarrerin Cordula Siebert, die sich in den nächsten Wochen – die Gläubigen treffen sich jeden Freitag von 8.30 bis 9 Uhr – als Impulsgeberin für die Fastenden versteht. Denn bis zum 23. März wird sie den Teilnehmern jede Woche geistliche Denkanstöße geben.

Seinen Ansichten treu bleiben

Regelmäßig wird auch als Erkennungsmelodie für die Zusammenkunft der Silbermond-Song „Irgendwas bleibt“ gespielt, in dem es heißt „Hol mich aus dieser schnellen Zeit, nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit“. „Das Motto 'Zeig Dich' kann man im Sinne von Zivilcourage verstehen. Man sollte seinen Ansichten treu bleiben“, machte Siebert deutlich, wobei es allerdings nicht schlimm sei, wenn man den vorgefassten Verzicht auch einmal durchbreche.

„Das ist nur menschlich“, so Siebert. Die Bandbreite des Verzichts für die nächsten Wochen reichte bei den Teilnehmern von Süßigkeiten, weniger Essen über eine intensivere Beziehung zum Glauben und zu Jesus und zu mehr Geduld mit ihren Mitmenschen bis hin zu einer verbesserten Sprache und Alltagsgestaltung.

Früher zur Nachtruhe zu kommen als bisher, das hat sich Margret vorgenommen. Sie freut sich auf die regelmäßigen Treffen und will dadurch „einmal die Woche mehr Abstand vom Alltag bekommen und Dinge bewusster angehen“. Das möchte auch Gerhard Nötting. „Ich möchte zu mehr innerer Einkehr gelangen“, hofft der 75-jährige Merler.

Für Pfarrerin Siebert steht fest, dass „die Leute nicht kommen, weil sie fasten wollen. Es sind Menschen, die ihr Leben stärker mit Gott in Einklang bringen wollen. Sie wollen der Frage nachspüren, was Glaube und Gott mit dem eigenen Leben zu tun hat“. In der Mitte und am Rande der Kapelle sorgten Teelichter für eine meditative Atmosphäre. Jeder, der möchte, kann freitags um 8.30 Uhr zu den Treffen in die Kapelle des Merler Kirchenzentrums „Die Arche“, Akazienstraße 3, kommen.

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