Kitas in Meckenheim Meckenheim hat derzeit genügend Kindergartenplätze

Meckenheim · Der Bedarf für die kommenden Jahre ist aber nur schwer zu kalkulieren. Die Stadt setzt auf freie Träger. Die Versorgung der U3-Kinder ist zu mehr als 40 Prozent gewährleistet. Rund 100 Plätze gibt es in der Tagespflege.

 Verhalten optimistisch sehen die Verantwortlichen in Meckenheim in Sachen Kindergartenplätze in die Zukunft.

Verhalten optimistisch sehen die Verantwortlichen in Meckenheim in Sachen Kindergartenplätze in die Zukunft.

Foto: picture-alliance/ dpa

Auch wenn die Anmeldezahlen für die Kindergärten Meckenheims im Verhältnis zu den angebotenen Plätzen etwas Entspannung für das kommende Kindergartenjahr versprechen, gab der Fachbereichsleiter Jugendhilfe, Andreas Jung, in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses keine Entwarnung. Nicht allein die derzeit vorliegenden Anmeldezahlen seien ausschlaggebend. Es gebe immer einige unkalkulierbare Faktoren, die kurzfristig zum Mehrbedarf führen könnten.

Einer der Unsicherheitsfaktoren im Zahlenwerk der Verwaltung seien Kinder, für die zwar ein Rechtsanspruch zur Betreuung besteht, die jedoch nicht in Meckenheimer Kitas betreut werden. Oft besuchten diese Kinder Einrichtungen in Nachbarkommunen, was sich jedoch jederzeit ändern könnte.

Weiterhin sei der Umfang des Betreuungsbedarfs für Kinder mit Beeinträchtigungen zu Beginn eines Kindergartenjahres kaum kalkulierbar. Ob gemäß der gesetzlichen Vorgaben für ein beeinträchtigtes Kind rechnerisch eineinhalb Betreuungsplätze gestrichen werden müssen, hänge vom tatsächlichen Förderbedarf ab und zeige sich in vielen Fällen erst im Kita-Alltag. Zwar gebe es die Möglichkeit, Kinder mit großem Förderbedarf in der städtischen Kindertagesstätte Steinbüchel unterzubringen. Dies sei allerdings nicht in jedem Fall gewünscht und auch nicht in jedem Fall sinnvoll. So würden Einzelfallentscheidungen voraussichtlich zu Verschiebungen in der Platzbelegung führen. Nach derzeitigen Stand bestünden nur bei 17 von 27 Kindern mit Beeinträchtigungen die Voraussetzungen zu einer Reduzierung der Plätze innerhalb einer Betreuungsgruppe.

Zuzüge von Familien mit Kindern seien ebenso ein zusätzlicher Faktor wie nachträgliche Kindergartenanmeldungen und die angekündigte Kibiz-Reform, deren Umsetzung für das Kindergartenjahr 2020/2021 angedacht ist. Es sei zwar erfreulich, dass die bisher bekannten Eckdaten auf eine finanzielle Entlastung der Stadt und der Kitaträger hoffen lassen. Wie sich die Gruppenstrukturen nach der Reform darstellen, sei jedoch derzeit nicht klar, so Andreas Jung.

Dass man mit einem Neubau, wie von Peter Zachow vorgeschlagen, auf Bedarfsschwankungen besser reagieren könne, stellte niemand in Frage. Allerdings sei aufgrund der angespannten Haushaltslage ein solcher zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen, erklärte Holger Jung. Da man mit den freien Trägern gut zusammenarbeite, sei es trotzdem in den vergangenen Jahren immer möglich gewesen, den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Bei den freien Trägern seien die Planungen für das kommende Kindergartenjahr weitgehend abgeschlossen, so Andreas Jung. Die nun anlaufende Belegung der städtischen Einrichtungen signalisiert derzeit ein ausreichendes Angebot für alle über dreijährigen Kinder. Eine Prognose für die unter Dreijährigen sei bisher nicht möglich.

Allerdings stünden in Meckenheim zusätzlich zu den U 3-Plätzen in Kitas etwa 100 Tagespflegeplätze zur Verfügung. Somit sei die Versorgung der U 3-Kinder zu mehr als 40 Prozent gewährleistet. Mit dem derzeitigen Verhältnis der Anmeldungen zum Angebot könne man „verhalten optimistisch“ auf das kommende Kindergartenjahr blicken.

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