Hilfe für Flüchtlingskinder in Meckenheim Mathe mit Händen und Füßen

MECKENHEIM · Der Lions Club Bonn-Rhenobacum spendet 2500 Euro für die internationale Förderklasse an der Geschwister-Scholl-Hauptschule.

 Einen Scheck übergab der Lions-Club der Meckenheimer Hauptschule, die Sprachkurse für Kinder von Asylberwerbern durchführt.

Einen Scheck übergab der Lions-Club der Meckenheimer Hauptschule, die Sprachkurse für Kinder von Asylberwerbern durchführt.

Foto: Axel Vogel

Unterschiedlicher können Klassenkameraden kaum sein. Die 15 Schülerinnen und Schüler sind zwischen zehn und 17 Jahre alt, verschiedener Herkunft, kommen ursprünglich aus Afghanistan, Albanien, Brasilien, Spanien, Serbien, Syrien oder dem Iran. Sie sind teilweise Analphabeten und sprechen kein Deutsch. Gemeinsam werden die zumeist aus Flüchtlingsfamilien stammenden Kinder an der Geschwister-Scholl-Hauptschule Meckenheim in einer internationalen Förderklasse unterrichtet.

"Diese Kinder brauchen jetzt unsere Hilfe - daher wollten wir nicht warten, bis das Land eventuell Fördermittel zur Verfügung stellt", erläuterte Schulleiter Peter Hauck die Einrichtung der personalintensiven Klasse. Unterstützung finanzieller Art kam jetzt vom Lions Club Bonn-Rhenobacum für das "wunderbar gelungene Projekt der Integration", wie Lions-Präsident Joachim Krüger bei der Scheckübergabe von 2500 Euro am Dienstag erklärte.

Das sichert den Fortbestand der Förderklasse mindestens bis zum Sommer, freute sich Hauck, der auch bereits von der Bürgerstiftung Meckenheim 2500 Euro erhalten hat. Danke sagte auch Bürgermeister Bert Spilles den Lions-Clubmitgliedern für die großzügige Spende. "Sprache ist das Wichtigste für die Kinder, um sich zu integrieren", erklärte er und berichtete von der "einmaligen Solidarität", die in Meckenheim entstanden sei, um Flüchtlinge zu unterstützen.

Einige Mitschüler fungieren als Dolmetscher

Mit acht Schülern sei die internationale Förderklasse gestartet, berichtete Klassenlehrerin Hille Enkler. Am kommenden Freitag werden weitere vier neue Schüler erwartet. Im kleinen Klassenraum der Schule unterrichteten Rebecca Denger und Philip Hauck gerade Mathematik, als die Gäste eintrafen. Es sei gar nicht so einfach, mathematische Regeln zu vermitteln, wenn die gemeinsame Sprache fehle, erzählten die beiden Lehrer. Vormachen, mit Händen und Füßen oder auf Englisch erklären, seien gängige Methoden. Manche Schüler fungierten als Dolmetscher für ihre Mitschüler, weil sie schon ein bisschen mehr Deutsch sprechen.

Ein Problem sei auch das unterschiedliche Leistungsniveau - während die einen noch die Grundrechenarten erlernen müssen, können andere schon Geometrie-Aufgaben lösen. Vor allem Deutsch steht auf dem Stundenplan, der an der Wand hängt. Fünf Stunden täglich und auch zweimal nachmittags findet der Unterricht statt. Auch die beiden anderen Campus-Schulen, die Theodor-Heuss-Realschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium, beteiligen sich am Projekt, indem sie mit Lehrkräften aushelfen.

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