Jugendarbeit in Swisttal Lese-Ecke und Wasserrutsche

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Die Flipchart-Bögen blieben nicht lange leer. Schnell hatten die Mädchen und Jungen zu Papier gebracht, wie sie sich die künftigen neuen Räume und den Außenbereich des Offenen Treffs im Alten Kloster Heimerzheim vorstellen.

 Das Alte Kloster in Heimerzheim soll zu einem Begegnungsort der Generationen werden. FOTO: SEBASTIAN LAUBERT

Das Alte Kloster in Heimerzheim soll zu einem Begegnungsort der Generationen werden. FOTO: SEBASTIAN LAUBERT

Foto: Laubert

„Eine Lesegruppe, eine Jungsgruppe und eine Zockergruppe für ganz viele Spiele“, wünscht sich Fabian (11). Lea (11) möchte eine Tanzgruppe, Machnaz (10) eine Lese-Ecke und eine Tischtennisplatte. Jordan (10) wünscht freies Wlan für ihr Handy, ebenso wie Sebastian (9), der auch gern eine Spielekonsole hätte.

Joan und Leonie (beide 7) denken an das Außengelände: Trampolin, Rutsche, Achterbahn und Pool, Wasserbahn und Schaukel fänden sie schön. Ahmed (12) hat sich zwei Schaukeln, eine Wasserrutsche und einen Pool gewünscht. Lukas (8) möchte einen Steingarten, den er mit den anderen Kindern und Jugendlichen selbst pflegen will. Ein „All-Around-Sound-System“ steht für Christian (16) ganz oben. Das käme auch Sascha (17) entgegen, dem Musik sehr wichtig ist. Er spielt Gitarre und möchte einen Kinderchor gründen.

„Uns ist wichtig abzubilden, was die Wünsche unserer Besucher sind, und auch herauszufinden, warum einige nicht regelmäßig kommen. Diese Chance ist jetzt einmalig“, sagte Jörg Harde, der die Offene Kinder- und Jugendarbeit Swisttal leitet. Denn in Zukunft wird der Offene Treff in Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) nicht mehr nur über einen einzigen, mit 60 Quadratmetern viel zu kleinen Raum verfügen, sondern auch im Obergeschoss über drei Zimmer mit Wohnküche, Multifunktionsraum, Büro und Besprechungsraum sowie über ein Außengelände.

Das Alte Kloster soll zum Begegnungsort der Generationen werden

Hintergrund: Für den Ausbau als Integrative Begegnungsstätte und für Jugendarbeit sind Fördermittel in Höhe von 175 840 Euro inklusive Teilfinanzierung einer Sozialarbeiterstelle bewilligt. Das Geld stammt aus den „Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“ im Sonderprogramm Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Damit soll das zentral im Heimerzheimer Ortskern gelegene Alte Kloster zu einem „Begegnungsort der Generationen“ werden.

Über die Offene Integrative Begegnungsstätte und Jugendarbeit hinaus sollen Großtagespflege, Altentagesstätte, Bürgerbüro der Gemeinde und Büro für beratende Dienste wie Seniorenbeauftragte, Jugendhilfe oder Migrationsdienst in den verschiedenen Gebäudebereichen künftig ihre Heimat finden (der General-Anzeiger berichtete).

Ausgangspunkt für die Pläne ist der Auszug der Kinderkurse aus dem Anbau voraussichtlich im August und der Umzug in das gerade entstehende neue Kindergartengebäude im Baugebiet „An der Swist“ im Bereich Kölner Straße/Metternicher Weg. Der Zeitplan ist eng: Noch in dieser Woche werden die Ideen teamintern gesichtet und gebündelt, um daraus ein Erstkonzept zu bilden, das in der kommenden Woche der Gemeinde zugeleitet werden soll als Grundlage für die Nutzungsänderung.

Der Treff soll fünf Tage in der Woche öffnen

Für das Team sind bestimmte Ziele schon klar, so Harde: „Wir wollen auf jeden Fall in Zukunft fünf Tage in der Woche öffnen. Die interkulturelle Arbeit soll verstärkt werden“, sagt der Leiter. „Wir hatten zwar schon immer ein durchmischtes Publikum – darunter Nordafrikaner, Türken, Griechen, Kurden, Einheimische – und haben entsprechend gearbeitet. Künftig wird die interkulturelle Arbeit durch den vorhandenen Bedarf und die Fördergelder aber noch einmal verstärkt.“

Überlegen will das Team auch, wie es mit ehrenamtlicher Unterstützung ein „Nach-Hause-Taxi“ realisieren kann, wie es sich viele jüngere Mädchen wünschen, sowie einen „In-Service“ für Besucher, die zum ersten Mal kommen. Personell sieht Harde die Offene Kinder- und Jugendarbeit gut aufgestellt. „Wir sind guter Dinge, weil wir drei volle Fachkräftestellen haben, die auch alle voll besetzt sind.“ Darüber hinaus denke man über den Einsatz von Honorarkräften nach.

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